TRME 21: Keine erkennbaren Fortschritte

IG Metall Tarifbewegung: Zukunft sichern.

10.03.2021 Bei den Verhandlungen am 09. März wurden keine erkennbaren Fortschritte erzielt. Warnstreiks laufen weiter.

Auch die 4. Verhandlung in der Metall- und Elektroindustrie in Baden-Württemberg ist ohne ein nennenswertes Ergebnis zu Ende gegangen, eine 5. Verhandlung soll es noch vor Ostern geben.

IG Metall-Bezirksleiter Roman Zitzelsberger: "Zwar sind wir mittlerweile über alle unsere Forderungen miteinander im Gespräch, das ist ein kleiner Fortschritt. Aber inhaltlich liegen wir immer noch weit auseinander. Im nächsten Schritt muss jetzt zunächst über die Tarifsituation der Auszubildenden und dual Studierenden geredet werden."

Bereits in der 3. Verhandlung hatte die IG Metall zudem Möglichkeiten zur Vereinfachung von Tarifverträgen und der Schaffung zusätzlicher Instrumente zur Beschäftigungssicherung aufgezeigt.

Die IG Metall fordert in der aktuellen Tarifrunde ein Entgelt-Volumen von 4 Prozent bei 12 Monaten Laufzeit, das zur Stabilisierung der Einkommen und zur Sicherung von Beschäftigung eingesetzt werden soll. Außerdem will die IG Metall neben besseren Perspektiven für Auszubildende und dual Studierende einen tariflichen Rahmen für betriebliche Zukunftstarifverträge schaffen. Forderungen der Arbeitgeberseite wie die Reduzierung von Schichtzuschlägen oder die Einschränkungen von tariflichen Pausen weist die IG Metall nach wie vor zurück.

Seit Ablauf der Friedenspflicht am 1. März um Mitternacht ruft die Gewerkschaft für ihre Forderungen zu Warnstreiks auf, bis zum heutigen Dienstag haben sich in ganz Baden-Württemberg 76.160 Beschäftigte aus knapp 200 Betrieben an Warnstreiks, Frühschluss-Aktionen etc. beteiligt.

Warnstreiks in der Region

Im Gebiet der IG Metall Heidelberg begannen die Warnstreiks diesen Montag mit Frühschluss-Aktionen bei KS Gleitlager und Kraftanlagen Heidelberg. Am Dienstag legten die Beschäftigten von Heidelberger Druck und SKF Lubrication Systems die Arbeit nieder. Es fand außerdem eine Jugendaktion statt.
Auch heute werden die Warnstreiks weiter fortgesetzt.

Zitzelsberger: "Die zahlreichen und vielfältigen Aktionen geben uns Rückenwind für die weiteren Verhandlungen. Wie lange wir den Druck noch fortsetzen müssen, liegt einzig an den Arbeitgebern. Für uns ist die Tarifrunde erst zu Ende, wenn es Lösungen zu allen unseren Forderungen gibt."

Vor der nächsten Verhandlung werden nun Experten beider Seiten die Gespräche vorbereiten, dabei soll es insbesondere um Lösungsansätze für die baden-württemberg-spezifischen Themen gehen.

Letzte Änderung: 10.03.2021