Die Warnstreikphase in der Region Heidelberg hat am heutigen Montag, 8. März 2021 begonnen. Den Auftakt für die Warnstreiks machten die Beschäftigten von KS Gleitlager in St. Leon-Rot gemeinsam mit den Beschäftigten der Kraftanlagen Heidelberg GmbH. 350 Beschäftigte beteiligten sich an Frühschluss-Aktionen, bei denen sie ihre Arbeit früher als gewohnt beendeten. Die IG Metall Heidelberg hat sich für diesen Aktionsweg entschieden, um die Gesundheit der Beschäftigten während der Pandemie zu schützen und das Infektionsrisiko gering zu halten.

Markus Seidel, Betriebsratsvorsitzender der Kraftanlagen Heidelberg GmbH und Vertrauensmann der IG Metall zeigte sich zufrieden mit der Beteiligung am Warnstreik: "Auch die Kraftanlagen haben sich dieses Jahr an den Warnstreiks beteiligt. Tarifliche Standards, die unsere Kolleginnen und Kollegen erstritten haben, müssen erhalten bleiben; auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten müssen wir alle gemeinsam an einem Strang ziehen."

Sven Schmidt, Betriebsratsvorsitzender bei KS Gleitlager und Vertrauensmann der IG Metall betonte den Einsatz der Beschäftigten und forderte die Anerkennung der erbrachten Leistung: "Es wurde in den letzten Monaten, gerade aber auch im letzten Jahr genug abgefordert von unseren Kolleginnen und Kollegen, teilweise auch Beiträge, um gut durch die Transformation zu kommen. Jetzt müssen die Arbeitgeber abliefern und Gegenleistungen erbringen. Das Leben besteht aus "Geben und Nehmen", ein Grundsatz für eine soziale Beziehung! Wir haben gegeben!"
Die Beschäftigten bei KS werden in der Tarifauseinandersetzung weiterhin vorangehen, um die Forderungen der IG Metall durchzusetzen und seien auch zu weiteren Maßnahmen bereit, machte Schmidt weiter deutlich.

Die IG Metall fordert in der aktuellen Tarifrunde ein Entgelt-Volumen von 4 Prozent bei 12 Monaten Laufzeit, das zur Stabilisierung der Einkommen und zur Sicherung von Beschäftigung eingesetzt werden soll. Außerdem will die IG Metall einen tariflichen Rahmen für betriebliche Zukunftstarifverträge schaffen und die Perspektiven für Auszubildende und dual Studierende verbessern.

In den ersten drei Verhandlungsrunden wurde bei keinem der Punkte eine Annäherung erreicht, am 9. März treffen sich die Verhandlungspartner zur 4. Runde.

Für die kommenden Wochen bereitet die IG Metall Heidelberg Warnstreiks in über 20 weiteren Betrieben in der Region vor. Am 9. März werden die Beschäftigten von Heidelberger Druck und SKF Lubrication Systems zum Warnstreik aufgerufen.