Diskussion zum Tarifabschluss

Funktionärsversammlung

01.04.2021 Auf der virtuellen Funktionärsversammlung der IG Metall Heidelberg gab es eine solidarisch kritische Diskussion zum Tarifabschluss in der M+E Industrie.

Einen Tag nach dem Tarifabschluss in der Metall- und Elektroindustrie in Baden-Württemberg fand in der Geschäftsstelle Heidelberg eine virtuelle Funktionärsversammlung statt. Die ca. 100 Kolleginnen und Kollegen bewerteten in einer solidarischen und kritischen Diskussion den gefundenen Tarifabschluss. Zuvor berichtete der Kollege Mirko Geiger, Bevollmächtigter der IG Metall Heidelberg, ausführlich über die einzelnen Elemente des Tarifabschlusses.

In der anschließenden Diskussion wurden die Einzelelemente des Abschlusses diskutiert. Konsens war, dass der Abschluss vor dem Hintergrund der allgemeinen wirtschaftlichen Situation, der Differenziertheit, die zwischen den einzelnen Betrieben vorzufinden ist und der Situation durch die Corona-Pandemie als akzeptabel angesehen wird. Die Bewertung des Abschlusses lasse aber nicht zu, dass man sich in den einzelnen Forderungselementen gänzlich durchsetzen konnte.

Insbesondere die Erhöhung der Entgelte stieß in der Funktionärskonferenz auf Kritik. Dabei ging es vorrangig nicht um die Entgelterhöhung an sich, sondern um den Fakt dass auch in dieser Tarifrunde die Grundentgelttabelle der Metall- und Elektroindustrie nicht erhöht werden konnte. Zwar handele sich es um eine jährlich wiederkehrende Einmalzahlung die aber nicht in die Referenzberechnungen weiterer tariflicher Zahlungen einbezogen wird. Seit dem Tarifabschluss in 2018 habe es in der Metall- und Elektroindustrie keine Erhöhung der Grundentgelttabellen gegeben. Im Ausblick auf die Laufzeit des Tarifvertrages bis September 2022 und der bereits heute prognostizierten guten wirtschaftlichen Entwicklung in den kommenden Monaten müsse die Diskussion um eine zukünftige Erhöhung der Grundentgelttabellen frühzeitig vor dem Ende der Laufzeit dieses Tarifvertrages beginnen. Angemerkt wurde sich in der kommenden Tarifrunde auf die Grundentgelterhöhung zu konzentrieren.

Besonders kritisch angemerkt wurde die Möglichkeit den bereits heute bestehenden Zusatzbetrag, der im Rahmen des Abschlusses zum T-Zug in 2018 vereinbart wurde, dieses Jahr verschieben zu können und die Auszahlung des Betrages unter den Vorbehalt der jeweiligen Nettoumsatzrendite des einzelnen Betriebes zu stellen.

Positiv bewertet wurde, dass die vielen Gegenforderungen des Arbeitgeberverbandes Suedwestmetall zur Reduzierung bestehender tarifvertraglicher Leistungen abgewehrt werden konnte. Die an einigen Stellen veränderten tarifvertraglichen Regelungen wurden als gangbar angesehen. Gleichzeitig wurde in der Diskussion aber klar hervorgehoben, dass weitere Eingriffe in die Substanz der tarifvertraglichen Regelungen keine Akzeptanz bei unseren Kolleginnen und Kollegen finden würden.

Die neu gefundenen Regelungen für die Auszubildenden und Dual Studierenden wurden als positiv bewertet auch wenn nicht alle Vorstellungen der IG Metall realisiert werden konnten. Die jetzigen Regelungen sind Ausdruck der Kräfteverhältnisse vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Situation in der Metall- und Elektroindustrie.

Die Funktionärinnen und Funktionäre der IG Metall Heidelberg werden jetzt mit den Kolleginnen und Kollegen in den Betrieben der Metall- und Elektroindustrie in diesem Sinne die Diskussion über den gefundenen Tarifabschluss führen.

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Virtuelle Funktionaersversammlung

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Letzte Änderung: 01.04.2021