SAP-BR steuert in die falsche Richtung

IG Metall @ SAP

25.03.2021 Nachteile im Entgeltsystem für Beschäftigte und Benachteiligungen für Frauen werden kaschiert!

Auf der heutigen Betriebsversammlung wurde im Auftrag der Betriebsratsführung eine Analyse zur "SAP Vergütungs- und Anreizsysteme" vorgestellt. Die sich daraus ergebenden Schlussfolgerungen lösen nicht die wesentlichen Probleme des Gehaltssystems und den daraus entstandenen Benachteiligungen für viele Beschäftigte. Der Betriebsrat kann hier die Gewerkschaft nicht ersetzen.
Nachdem Dr. Johannes Reich, SAP-Betriebsratsmitglied der IG Metall-Liste "Pro Mitbestimmung," in seinem Beitrag auf der letzten SAP-Betriebsversammlung im Dezember 2020 die Schwächen des SAP-Gehaltssystems und die daraus resultierenden Benachteiligungen für viele SAP-Beschäftigte darstellte, hat die Betriebsratsführung mit der Vorstellung eines externen "Gutachtens" heute darauf reagiert.

Das "Gutachten" geht von einer richtigen Eingruppierung und Bezahlung aller Mitarbeiter insbesondere auch von Frauen aus. Es kann aber den 18% niedrigeren durchschnittlicheren Verdienst von SAP-Frauen nicht erklären.
Der Versuch SAP-Gehaltserhöhungen mit den tariflichen Erhöhungen der IG Metall zu vergleichen läuft ins Leere, weil u.a. falsche Werte herangezogen wurden. Eine Tariferhöhung von drei Prozent bedeutet für jeden Tarifmitarbeiter mindestens drei Prozent mehr Geld. Anders bei SAP. Dort bedeutet eine drei Prozent Gehaltserhöhung, drei Prozent mehr Gehalt im Durchschnitt - wenn der Vorgesetzte zustimmt.

Dr. Eberhard Schick SAP-Betriebsratsmitglied der IG Metall-Liste "Pro Mitbestimmung meint: "Des Weiteren wurden die Einstiegsgehälter bei SAP nicht betrachtet. Diese liegen ca. 20.000 Euro unter dem IG Metall - Tarif und werden bei Gehaltserhöhungen nicht angepasst".
Die IG Metall legt in ihren Tarifverträgen großen Wert auf durchsetzbare Eingruppierungsregeln. Diese Regeln bestimmen die notwendigen Budgets zur Änderung von Eingruppierungen. Damit werden systematische Diskriminierungen ausgeschlossen.

In der heutigen Betriebsversammlung wurde erneut die Höhe der letzten Gehaltserhöhung kritisiert. Dazu Türker Baloglu von der IG Metall Heidelberg: "Sinnvollerweise stehen Verhandlungen zu Gehaltserhöhungen Betriebsräten nicht zu. Diese sind Sache der Tarifparteien. Nicht nur deshalb, weil sie diese nicht durchsetzen können. Das ist Tarifrecht. Wir stehen als IG Metall bereit die SAP Beschäftigten in den Gehaltsfragen und den Betriebsrat in seiner Arbeit zu unterstützen".

Für Rückfragen stehen Ihnen Eberhard Schick, SAP-Betriebsrats-mitglied unter 0160-889 60 83 und Türker Baloglu, IG Metall-Gewerkschaftssekretär unter 0171-978 37 94 zur Verfügung.

Letzte Änderung: 25.03.2021