Frauen auch bei SAP benachteiligt

IG Metall @ SAP

08.03.2021 Frauen verdienen 18 Prozent weniger als Männer - Benachteiligung von Frauen leider auch ein Thema bei SAP!

Heidelberg/Walldorf, 08.03.2021. Schon 2012 stellte SAP als Arbeitgeber fest, dass die Karrierepfade für Männer eindeutig durchlässiger als für Frauen sind. Daran hat sich gemäß einer Analyse, die auf Auswertungen der jährlichen Gehaltsrunden bei SAP basiert, nichts wesentlich geändert. Frauen verdienen bei SAP durchschnittlich 18% weniger als die Männer.

Frauen verweilen durchschnittlich 50% länger auf den niedrigeren Karriereleveln als ihre männlichen Kollegen; unabhängig vom Beschäftigungsgrad. Für die ersten drei Karrierestufen, auf denen Männer im Schnitt insgesamt ca. 19 Jahre verweilen, brauchen Frauen ca. 28 Jahre und damit fast 50% länger. Bei SAP haben Frauen - egal ob Voll- oder Teilzeit - vergleichbar schlechte Karriereaussichten.

"Trotz unserer Kritik haben sich die deutlich niedrigeren Beförderungsraten unserer Kolleginnen bei SAP nicht gesteigert. Nachweislich werden Frauen bei SAP seit Jahren mit höherem Karrierelevel zunehmend vergleichsweise seltener befördert", meint Alexander von der Marwitz, Betriebsratsmitglied der IG Metall-Liste "Pro Mitbestimmung".

Ein erhöhter Beförderungsbedarf von Frauen wird bei der Verteilung der Gelder auf die verschiedenen Abteilungen nicht berücksichtigt. Abteilungen mit vergleichsweise gutverdienenden Mitarbeitenden erhalten den Löwenanteil dieses Budgets. Johannes Reich, Betriebsratsmitglied der IG Metall-Liste "Pro Mitbestimmung", sagt dazu: "Nach unserer Analyse sind Frauen bei SAP systematisch ca. einen Karrierelevel tiefer eingestuft als ihre männlichen Kollegen."

"Diese Gerechtigkeitslücke lässt sich mit den bisher bei SAP angewandten Verteilungsmechanismen nicht schließen. Daher fordern wir als Sofortmaßnahme ein zusätzliches Budget, das den Frauen bei SAP zu Gute kommt", meint Heike Schaaf, ebenfalls Betriebsratsmitglied bei SAP der IG Metall-Liste "Pro Mitbestimmung".Die IG Metall legt in ihren Tarifverträgen großen Wert auf durchsetzbare Eingruppierungsregeln. Diese Regeln bestimmen die notwendigen Budgets zur Änderung von Eingruppierungen. Damit werden systematische Diskriminierungen ausgeschlossen.

Die Budgetlogik der SAP dagegen, steuert seit Jahren die tatsächlichen Regeln der Umgruppierung und ist die Ursache vieler weiterer Ungerechtigkeiten im Gehaltssystem von SAP.

Für Rückfragen stehen Ihnen Eberhard Schick, SAP-Betriebsrats-mitglied unter 0160-889 60 83 und Türker Baloglu, IG Metall-Gewerkschaftssekretär unter 0171-978 37 94 zur Verfügung.

Letzte Änderung: 08.03.2021