Branchenanalyse Druckmaschinenindustrie

Druckmaschinenindustrie

07.08.2020 Die deutschen Druckmaschinenhersteller sind durch das Aufkommen des Internets und das damit verbundene veränderte Medienkonsumverhalten strukturellen Veränderungen in den Märkten ausgesetzt.

Der traditionsreiche Druckmaschinenbau, dessen Wurzeln bis in die Anfänge des 19. Jahrhunderts zurückreichen, ist durch das Aufkommen des Internets Ende des vergangenen Jahrhunderts seit nunmehr rund 25 Jahren einem fortwährenden Strukturwandel unterworfen. Die technologische Entwicklung, sich stark verändernde Marktbedingungen sowie die zunehmende Digitalisierung stellen die Hersteller von Druckmaschinen vor umfassende Herausforderungen und bedürfen der Entwicklung neuer Strategien zur nachhaltigen Sicherung und Entwicklung der Unternehmen der Branche.

Geprägt durch eine weltweit überschaubare Zahl an Marktteilnehmern und damit verbunden einer oligopolartigen Wettbewerbsstruktur weist die Druckmaschinenindustrie insbesondere in Deutschland eine hohe Konzentration an Marktteilnehmern auf.

Ausgelöst durch den Einbruch des Marktvolumens zu Beginn des 21. Jahrhunderts, welcher jährliche Rückgänge um bis zu 25 Prozent aufwies und in der Insolvenz der Manroland AG Ende 2011 seinen Höhepunkt fand, finden sich die Protagonisten der "klassischen" Druckmaschinenindustrie - deutsche Unternehmen wie die Heidelberger Druckmaschinen, Koenig & Bauer oder Komori aus Japan - seitdem in einer Phase der strategischen Neuausrichtung und Reorganisation wieder.
Hinzu kommt, dass im Zuge der zunehmenden Digitalisierung und der technologischen Entwicklungen weitere global agierende Unternehmen aus den Bereichen des Office-Drucks sowie des Maschinenbaus für Falt-, Klebe- und Verpackungstechnik inzwischen in direktem Wettbewerb mit den Unternehmen der Druckmaschinenindustrie stehen.

Schließlich steht auch die Druckmaschinenindustrie im Zuge der Digitalisierung vor der Herausforderung, sich mit neuen, ggf. auch "disruptiven" Geschäftsmodellen auseinanderzusetzen. Die unter dem Label "Industrie 4.0" diskutierten Veränderungen der Branche werden nach Einschätzung von Experten maßgeblich durch digitale Plattformen bestimmt. Sie gelten als der Ort, an dem auf Grundlage von Daten neue Dienste angeboten werden und die Wertschöpfung in einer Branche neu verteilt wird. Erste Entwicklungen können am Beispiel der Firma Heidel-berger Druckmaschinen AG verdeutlicht werden. Mit seinem 2018 im Markt eingeführten "Subscription"-Modell setzt das Traditionsunternehmen als erster Anbieter auf ein Pay-per-use-Geschäftsmodell für Druckmaschinen und hat bis heute Subscription-Verträge im unteren dreistelligen Bereich geschlossen. Wie sich diese neuen Entwicklungen mittelfristig am Markt bewähren und wie sie sich auf den Wettbewerb auswirken, ist für die Branche von großer Bedeutung.

Vor diesen Hintergründen haben die mmb Institut-Gesellschaft für Medien- und Kompetenzforschung mbH sowie die MBB Mitbestimmungsberatung GmbH eine gemeinsame Studie zu den Herausforderungen für die deutschen Druckmaschinenhersteller durch den Branchen- und Strukturwandel sowie durch die Digitalisierung von Produkten und Dienstleistungen konzipiert.
Die Studie soll sowohl den Blick aus der Druckmaschinenbranche selbst als auch den Kundenblick von außen auf die Druckmaschinenhersteller vereinen.

Die Studie gefördert von der Hans-Böckler-Stiftung kann hier als pdf-Dokument heruntergeladen werden.

Anhang:

Branchenanalyse Druckmaschinenindustrie

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Letzte Änderung: 06.08.2020