Tarifabschluss in der Stahlindustrie
Der Erste Vorsitzende der IG Metall, Jürgen Peters, hat die Tarifeinigung für die westdeutsche Stahlindustrie begrüßt und als "gutes und akzeptables Ergebnis" bewertet. "Es ist gelungen, die Beschäftigten an der außerordentlich guten Ertragslage der Betriebe zu beteiligen", sagte Peters. Die Arbeitgeberseite habe anerkennen müssen, dass die Stahlindustrie boomt und die Beschäftigten daran Anteil haben müssen.
Als ersten Schritt zu Antworten auf den demografischen Wandel hat der Zweite Vorsitzende der IG Metall, Berthold Huber, die Einigung auf einen Tarifvertrag "Demografischer Wandel" bezeichnet. "Wir haben hier tarifpolitisches Neuland betreten. Damit ermöglichen wir den Älteren gesundes Arbeiten bis zur Rente und eröffnen Wege zum früheren Ausscheiden. Auch jungen Menschen geben wir so bessere Perspektiven."
Die 85 000 Beschäftigten der Eisen- und Stahlindustrie in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Bremen erhalten 500 Euro für die Monate September bis Dezember 2006. Hinzu kommt eine Einmalzahlung von 750 Euro. Ab dem 1. Januar 2007 steigen die Einkommen um 3,8 Prozent. Für die Auszubildenden werden die Kosten für Lernmittel in voller Höhe durch die Betriebe übernommen. Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit bis zum 31.01.2008.
Ferner wurde der von der IG Metall geforderte Tarifvertrag "Demografischer Wandel" vereinbart. Er sieht verbindlich vor, dass es umfassende Altersstrukturanalysen in den Betrieben der Stahlindustrie geben wird. Sie dienen als Grundlage für Vereinbarungen zwischen den Betriebsräten und Arbeitgebern. Ein umfassender Katalog von Maßnahmen der gesundheits- und alternsgerechten Gestaltung von Arbeitsbedingungen wurde definiert. Zudem haben sich IG Metall und Arbeitgeber in einer Verhandlungsverpflichtung darauf verständigt, auch künftig das vorzeitige oder gleitende Ausscheiden aus dem Arbeitsleben unter Beteiligung des Gesetzgebers zu ermöglichen.
Letzte Änderung: 21.03.2013