1. Mai des DGB in Heidelberg mal anders

Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB)

30.04.2020 Auch Gewerkschafter*innen in Heidelberg und Rhein-Neckar begehen den diesjährigen Tag der Arbeit unter dem Motto "Solidarisch ist man nicht alleine."

Foto: IG Metall

Auch Gewerkschafter*innen in Heidelberg und Rhein-Neckar begehen den diesjährigen Tag der Arbeit unter dem Motto "Solidarisch ist man nicht alleine." Das Motto stand bereits vor Ausbruch der Corona-Pandemie fest. Denn die nun vielfach beschworene Solidarität gehört seit 172 Jahren, seit der Gründung der ersten deutschen Gewerkschaft 1848, zu den Grundüberzeugungen der Arbeiterbewegung.

"Zum ersten Mal können wir unseren 1. Mai auch in Heidelberg nicht mit einer Kundgebung feiern. Die Absage ist uns nicht leichtgefallen, aber Solidarität heißt aktuell Abstand zu wahren, um Menschen zu schützen." so Mirko Geiger, Kreisvorsitzender des DGB Heidelberg Rhein-Neckar.

Im Internet und auf den verschiedenen Social-Media-Kanälen berichten Gewerkschafter*innen, wie sie den belastenden Ausnahmezustand erleben, welche sozialen Errungenschaften ihnen jetzt Halt geben und welche gesellschaftlichen Defizite die Corona-Krise offenlegt. Der DGB Baden-Württemberg wird am 1. Mai von 10:00 Uhr an einen einstündigen Stream senden mit Videobotschaften von haupt- und ehrenamtlichen Kolleg*innen aus ganz Baden-Württemberg auch aus Heidelberg - von der Altenpflegerin, die schon vor Corona am Limit gearbeitet hat, bis zum Betriebsrat in der Zulieferindustrie, wo ein Teil der Belegschaft in Kurzarbeit ist, der andere jede Menge Mehrarbeit leistet. Der Stream ist über die Website https://bw.dgb.de/erstermai abrufbar.

In Heidelberg wird es symbolische Aktionen geben, um den Tag der Arbeit auch auf der Straße sichtbar zu machen. Dabei werden selbstverständlich alle Schutzmaßnahmen eingehalten. "Besonders freut es uns, dass Oberbürgermeister Prof. Dr. Würzner sich bereiterklärt hat, ein Videostatement zum 1. Mai zu halten und unsere 1. Mai Transparent und die DGB Fahnen das Heidelberger Rathaus schmücken werden", so Geiger.

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Im Zentrum des diesjährigen ersten Mais steht für den DGB auch in Heidelberg, wie die Beschäftigten gut durch die Pandemie kommen und welche Lehren aus der Covid-19-Krise gezogen werden müssen. Besonders wichtig ist hier der Arbeits- und Gesundheitsschutz, ein Kernanliegen der Gewerkschaften, damit sichergestellt ist, dass Beschäftigte durch den Virus am Arbeitsplatz keinen Gefahren ausgesetzt sind. Gleichzeitig muss sichergestellt sein, dass Beschäftigte ihre Arbeitsplätze nicht verlieren oder in ihrer Existenz gefährdet werden. Die Erhöhung des Kurzarbeitergeldes war daher ein richtiger Schritt, jedoch sollte dies schon ab dem 1. Monat erfolgen.

Der DGB Heidelberg verweist außerdem auch auf die Herausforderungen der anstehenden Transformation, die trotz Corona bestehen bleiben und sich teilweise noch verschärft haben. Betriebe dürfen jetzt nicht die Gelegenheit nutzen, die anstehenden Veränderungen auf dem Rücken der Beschäftigten auszutragen. Solidarisch und gemeinsam durch die Krise muss die Devise sein.

Letzte Änderung: 30.04.2020