St.Leon Rot. Als am 03.März 2020 die erste Mitgliederversammlung zur Abstimmung über ein Verhandlungsmandat für Rot stattgefunden hat, war es noch in weiter Ferne das gerade mal 4 Woche später schon die nächste Zusammenkunft der Mitglieder stattfinden könnte. Besondere Zeiten erfordern aber zum einen besondere Werkzeuge ebenso wie andere Herangehensweisen. Der Arbeitgeber hatte zum Jahresanfang 2020 von den Kolleginnen und Kollegen aus Rot einen Beitrag für die anstehende Transformation gefordert. Es sollte um die Ausrichtung auf den sich ändernden Markt und bessere Wettbewerbsfähigkeiten gehen. "Das hat sich durch das Corona Umfeld der letzten Wochen mit anderen Punkten vermischt" so Thomas Bohlender der zuständige Sekretär der IG Metall Heidelberg "Es wurde allen Parteien schnell klar, dass es nur funktioniert, wenn wir sehr schnell zu einem gemeinsamen Ergebnis kommen werden" so Bohlender weiter. So wurde am 26. März in einer langen Verhandlung ein gemeinsames Eckpunktepapier erreicht. Dieses sieht unter anderem eine Beschäftigungssicherung bis zum 31. Dezember 2021 und einen Mitgliederbonus vor.

Doch wie sollten in Zeiten von Versammlungsverbot die Mitglieder eingebunden und das Ergebnis diskutiert werden? Wie eingangs erwähnt - besondere Zeiten erfordern neue Werkzeuge. In diesem Fall bedeutete es das am 03. April 2021 die erste virtuelle Mitgliederversammlung der IG Metall Heidelberg durchgeführt wurde. Die Mitglieder erhielten per Post ihre Einladung und einen QR Code, anhand dessen Sie sich entweder per Smartphone oder Laptop einwählen konnten. Die Tage davor wurden technische Fragen und Zugänge geklärt, damit alle die Möglichkeit hatten sich einzuwählen. Da war es soweit - mit insgesamt 150 eingewählten Accounts, von denen einige mit 5 bis 10 Menschen in Räumen mit Abstand und Beamer die Sitzung verfolgt haben, wurde das Ergebnis besprochen und mit den Mitgliedern im Chat diskutiert. "Es war für alle eine seltsame Situation, rein virtuell eine Diskussion mit den Kolleginnen und Kollegen zu führen, aber es hat sich gelohnt." führt Bohlender aus. In über zwei Stunden hatten die Kolleginnen und Kollegen die Möglichkeit zu jeder einzelnen Folie Fragen zu stellen und offene Punkte anzusprechen. Die Resonanz am Ende der Virtuellen Sitzung war durchweg positiv. Am 06. April fand dazu noch ganz klassisch die schriftliche Abstimmung zum Ergebnis statt. In dieser hat die Belegschaft mit überwiegender Mehrheit für das Ergebnis gestimmt. "Die virtuelle Sitzung wird nie eine reale Mitgliederversammlung ersetzen, sie hat aber gezeigt, dass es möglich ist auch in solchen Zeiten Menschen einzubinden, mit ihnen ihre Fragen und Nöte zu diskutieren und so ein Medium zu nutzen, das für viele davor fremd war." Eines kann für KS Gleitlager St. Leon Rot auf jeden Fall zusammengefasst werden - Die Mitglieder sind für Industrie 4.0 vorbereitet.