Funktionäre diskutieren Tarifrunde
Über 100 Kolleginnen und Kollegen folgten im Februar der Einladung der IG Metall Heidelberg zur Funktionärskonferenz, um über die Tarifrunde 2020 in der Metall- und Elektroindustrie zu diskutieren. Michael Seis, Zweiter
Bevollmächtigter, stellte zu Beginn die Situation dar, innerhalb derer die Diskussion um Tarifforderungen gerade stattfindet. Die Wirtschaft in Deutschland sei aktuell geprägt von strukturellen Umbrüchen, Standortfrage und
dem Einsatz neuer Technologien. Die Betriebe in der Metall- und Elektroindustrie seien davon zwar sehr unterschiedlich betroffen, trotzdem gebe es Unsicherheit in der Bevölkerung. Die IG Metall müsse sich daher die Frage
stellen, welchen Beitrag die Tarifrunde 2020 unter diesen Voraussetzungen leisten kann.
Michael stellte dann das vorgeschlagene Moratorium vor und die damit verbundenen Erwartungen.
Ziel der IG Metall müsse es sein ein Zukunftspaket zu vereinbaren, das verschiedene Aspekte abdecken kann.
Beschäftigungssicherung: Der Erhalt von Arbeitsplätzen soll eine wichtige Rolle spielen.
Qualifizierungszusage: Aufgrund der anstehenden Umbrüche wird Qualifizierung immer wichtiger werden. Hier muss gelten: Wer sich qualifizieren will, muss das tun können.
Altersteilzeit: Wer früher aus dem Beruf aussteigen möchte, muss die Möglichkeit erhalten. Dafür ist eine erhöhte Altersteilzeitquote notwendig. Gleichzeitig müssen die Ausbildungszahlen erhöht
werden.
Jugend fördern: Der Manteltarifvertrag für Auszubildende soll zu einem Manteltarifvertrag Ausbildung werden. Dies beinhaltet eine Modernisierung der Ausbildung und tarifliche Regelungen für dual Studierende
Nachhaltigkeitsbonus: Wer sich umweltfreundlich verhält, soll belohnt werden. Ein Mitgliederbonus soll z.B. für ein ÖPNV-Ticket oder Energiekosten genutzt werden können
Kaufkraft stärken: Die Kaufkraft muss erhöht werden, denn sie ist eine wichtige Stütze der Konjunktur. Daher mindestens muss ein Inflationsausgleich erfolgen.
Zukunft der betrieblichen Altersvorsorge: Um Altersarmut zu begegnen muss die betriebliche Altersvorsorge ausgebaut werden. Denkbar wäre eine Verbesserung des Tarifvertrags Altersvorsorgewirksame Leistungen.
Die IG Metall Jugend begleitete die Konferenz und machte sich stark für die Jugendforderung nach einem neuen Manteltarifvertrag Ausbildung. Sie stellte den Metallerinnen und Metallern die Forderungen der Kampagne "Das Beste für
alle" vor und sammelte Unterstützungsunterschriften.
Auch in der anschließenden Debatte beteiligte sich die Jugend mit einem eigenen Beitrag.
Die weiteren Rednerinnen und Redner unterstützten die Jugend in ihren Wortbeiträgen und wiesen auf die Notwendigkeit hin, gerade für das Thema dual Studierende eine Lösung zu finden. Wichtig waren bei den
Beiträgen außerdem das Thema der Beschäftigungssicherung aber auch der Wunsch nach einem kämpferischen Auftreten in der Tarifrunde.
Letzte Änderung: 19.02.2020