Delegiertenversammlung hat getagt
Viele Kolleginnen und Kollegen aus unterschiedlichen Betrieben hatten sich im Gesellschaftshaus im Paffengrund versammelt als Michael Seis die dritte Delegiertenversammlung der IG Metall Heidelberg eröffnete.
Mirko Geiger stellte im Anschluss an die Eröffnung den Geschäftsbericht vor und griff dabei die Demonstrationen der Bewegung "Fridays for future" und die Diskussion um den Klimawandel auf. Er betonte, dass der Klimawandel alle
angehe und eine gesamtgesellschaftliche Lösung erfordere. Gleichzeitig warnte er davor, die Debatte auf die Automobilindustrie zu verengen. Diese habe sich durch Betrug und Fehlentscheidungen selbst in die aktuelle Misere
manövriert, es könne aber nicht sein, dass die Beschäftigten jetzt unter den Fehlern des Managements leiden sollen.
Gleichzeitig warb Mirko für die Anerkennung der Arbeit der Betriebsräte und Vertrauensleute, die schon in den 80er Jahren umweltschädliche Stoffe aus den Betrieben verbannt haben. Es müsse jetzt darum gehen, den
Wandel der Arbeitswelt trotz der Dringlichkeit der Maßnahmen auch sozial verträglich zu gestalten. Wichtig sei jetzt, dass Gelder für die Qualifizierung der Beschäftigten zur Verfügung gestellt würden, so
Mirko weiter.
Auch der Transformationsatlas der IG Metall war Thema des Geschäftsberichts. Die vorgestellten Ergebnisse zeigten deutlich, dass wir betrieblich den Blick für die Veränderungen schärfen müssen, die gerade
stattfinden. Die Transformation biete Chancen und Risiken und unsere Aufgabe müsse sein, die Risiken möglichst auszuschließen. Mirko verwies darauf, dass technologische Entwicklung nicht per se schlecht sein müsse.
Wichtig sei aber, dass wir sie gestalten, daher sei aktuell unsere erhöhte Aufmerksamkeit gefragt.
Viele Betriebe seien auf die anstehenden Veränderungen nicht vorbereitet und hätten teilweise keine neuen zukunftsfähigen Produkte im Portfolio. Unsere Aufgabe als Metallerinnen und Metaller sei es, dieses Thema ins Rollen
zu bringen.
In Bezug auf die wirtschaftliche Lage kommentierte Mirko die sinkenden Wachstumsprognosen. Hier sei es zwar wichtig, vorbereitet zu sein aber auch nicht in Panik zu verfallen. Man müsse auch das Niveau betrachtet, von dem wir kommen. Zwar seien die Aussichten schlechter als am Anfang des Jahres, aber es gäbe noch keine eindeutigen Zeichen für eine Krise. Es gehe jetzt darum, das Instrumentarium zu kennen und sich vorzubereiten, führte Mirko aus.
Als weiteren Punkt beschäftigten sich die Delegierten mit dem anstehenden Gewerkschaftstag und der aktuellen Mitgliederentwicklung, auf die Michael Seis einging.
Für die IG Metall Jugend stellte Milena Brodt den geplanten Jugendaktionstag vor, der am 26. Oktober in Karlsruhe stattfindet und den bisherigen Höhepunkt der Kampagne für einen neuen Manteltarifvertrag Ausbildung markiert.
In der anschließenden Diskussion tauschten sich die Delegierten über aktuelle betriebliche Themen aus und besprachen die Inhalte des Geschäftsberichts.
Im Vorfeld der Organisationswahlen wurde außerdem das Ortsstatut angepasst.
Letzte Änderung: 25.09.2019