Ein Einkommen zum Auskommen!
Begonnen hat alles mit einer Äußerung von Herrn Ludwig Georg von Braun, Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages, die da lautete: "Mein Vorschlag ist, eine bundesweite Basisvergütung von 270 Euro einzuführen." Dies soll für alle Auszubildenden gelten.
Mit dieser Vergütung sollten mehr Unternehmen überzeugt werden Ausbildungsplätze zu schaffen. Dahinter steckt das Versprechen der Wirtschaft gegenüber der Regierung in Berlin, die Ausbildungsplatzmisere selber in den Griff zu bekommen. Allerdings sprechen die Zahlen dagegen. 80.000 unversorgte junge Menschen sind nicht gerade eine Erfolgsbilanz.
Der Ortsjugendausschuss ging der Frage nach: "Wieviel Vergütung braucht ein Auszubildender?" Dabei wurde festgestellt, dass schon sehr viele Auszubildende einen eigenen Haushalt führen müssen. Die Anfahrt von ihrem Elternhaus zum Ausbildungsplatz ist oft so weit, dass dieser nicht jeden Tag bewältigt werden kann. Da bleibt den Azubis keine andere Wahl, als von zu Hause auszusziehen.
Um dies überhaupt finanzieren zu können, bleibt den Auszubildenden nur der Einzug in die Wohngemeinschaft.
Um auf diesen Umstand aufmerksam zu machen, erichtete der Ortsjugendausschuss eine 1-Zimmer-Wohnung mitten auf dem Rathausplatz. An dieser Beispiel-Behausung sollte den Besuchern anschaulich gemacht werden, welchen Belastungen viele Azubis in der heutigen Zeit ausgesetzt sind.
Viele Besucher informierten sich bei den Standbetreuern und hatten Verständnis für die Forderung der IG Metall Jugend: "Ein Einkommen zum Auskommen, ist unser tarifliches Ziel!"
Für die kleinen Besucher veranstalteten die Jugendlichen ein Entenangeln. Auf ihren T-Shirts war zu lesen: "Wir lassen uns nicht unterkriegen." Vorne war eine Badeente mit einem Gewicht am Hals dargestellt, auf dem das Wort "KOSTEN" zu lesen war.
Alles in allem eine aufwendige aber wirkungsvolle Aktion.
Links:
Präsentation zur Aktion am 1. Mai
Pakt statt Umlagegesetz - Informationen zum versprechen der Wirtschaft
Letzte Änderung: 21.03.2013