Praktikanten protestierten - europaweit

Praktikanten protestierten - europaweit

19.04.2006 "Erst Praktikum, dann Job? April,April!" lautete die Losung beim "Ersten europäischen Praktikanten-Aktionstag", der DGB-Jugend und des Vereins Fairwork.

Die Aktivisten trugen weiße Masken, die den Status von PraktikantInnen symbolisieren: Sie sind "die Mitarbeiter, die keinen Namen, kein Gesicht haben und ständig wechseln", hieß es in dem Protestaufruf. In Berlin waren etwa 120 PraktikantInnen und zusätzlich zahlreiche Unterstützer und auffallend viele Medienvertreter gekommen.

Insgesamt folgten etwa 350 Menschen dem Aktionen am Brandenburger Tor, wozu unter anderem die Versteigerung eines "Super-Praktikanten" gehörte. Der Titel "Superpraktikantin" ging an die Studentin Britta. Mit sieben Praktika war sie Spitze. DGB-Referentin Silvia Helbig versteigerte sie für "einen Appel und ein Ei". Außerdem wurden "Abzocker"-Stellenausschreibungen für Praktikantenstellen vorgelesen. Wie zum Beispiel die für die Übersetzung eines Reiseführers in Heimarbeit. Zum Thema Vergütung stand da: Keine. Ab dem 4. Monat "erfolgsabhängige Bezahlung denkbar".

Hintergrund des Protestes ist die Praxis vieler Arbeitgeber, reguläre Stellen mit PraktikantInnen zu besetzen. Auf diese Weise werden viele junge Akademiker mit unter- oder unbezahlten Praktika abgespeist. Häufig bleibt den jungen Akademikern kaum etwas anderes übrig, als sogar mehrere unter- oder unbezahlte Praktika hintereinander anzunehmen. "Die EU muss dafür sensibilisiert werden, dass Hochschulabsolventen als Praktikanten ausgebeutet werden", sagt Jessica Heyser von der DGB-Jugend.

Anhang:

Praktika von Hochschulabsolventen

Praktika von Hochschulabsolventen

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Letzte Änderung: 21.03.2013