Große Empörung herrschte, als sich am Freitag, den 7.4.06, in aller Frühe um 5 Uhr die ersten Kolleginnen und Kollegen der Frühschicht trafen, um die Tore der nebeneinander liegenden Betriebe zuzumachen und mit Fahnen und Transparenten zu dekorieren.

In einem kleinen Demonstrationszug gingen die Beschäftigten von LISI zur Kundgebung der 100 Meter entfernt von ihnen stehenden Kolleginen und Kollegen von TI Automotive.

Der noch im Dunklen liegende Pfaffengrund, mit brennenden Fackeln etwas erleuchtet, die Musik, der Kaffee und die bekannten Streikbrezeln, trugen zu einer sehr guten Stimmung unter den etwa 150 Warnstreikenden der ersten und z.T. auch 2. Schicht bei.

Große Empörung herrschte vor allem darüber, dass am Vorabend zur 4. Verhandlungsrunde in Mannheim imer noch kein ernst zu nehmendes Angebot auf den Verhandlungstisch gelegt wurde.

Die Absicht war, über 2 Jahre mit jeweils 1,2% Lohn- und Gehaltserhöhungen, plus Einmalzahlungen von 0,6% im 1. und von 0,4% des Jahresbruttos im 2. Jahr abzuschließen. Diese Einmalzahlungen sollen dann in Betriebsvereinbarungen auch noch weiter abgesenkt werden können. Das würde bedeuten, dass die Betriebe, die sich am besten "arm rechnen" können, die Belegschaft auf Dauer "beleihen" würden. Konkret ist das also eine weitere Reallohnsenkung.

Die Betriebsratsvorsitzenden, Kollege Michael Filip und Peter Rühle, aber auch Kollege Manfred Hoppe von der IG-Metall Heidelberg gingen hart mit diesem Scheinangebot um. Die streikenden Kolleginnen und Kollegen stimmten der eindeutigen Verurteilung dieser Arbeitgeberhaltung zu! Sie fordereten an der Stelle "mehr Geld in der Tasche ist notwendig!"