Aktion vor Haus der Deutschen Wirtschaft

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07.10.2016 IG Metall prangert rund 1 Milliarde unbezahlte Überstunden an - Aktion zum "Welttag für menschenwürdige Arbeit"

Die IG Metall hat mit 100.000 Bällen vor dem Haus der Deutschen Wirtschaft (BDI/BDA) am Freitag in Berlin gegen die Zunahme von unbezahlten Überstunden protestiert. "Die Bälle zeigen symbolisch die Gesamtzahl von 100.000 unbezahlten Überstunden, die Deutschlands Beschäftigte in nur einer Stunde am Tag leisten", erklärte Jörg Hofmann, Erster Vorsitzender der IG Metall.

Unter dem Motto "Mehr Jobs statt Mehrarbeit" sprach sich die IG Metall am "Welttag für menschenwürdige Arbeit" gegen den ausufernden Anstieg von Arbeit ohne Gegenleistung aus. "Die Arbeitgeber haben den Druck nach mehr Flexibilität, Verfügbarkeit und Leistung in den vergangenen Jahren zu Lasten der Beschäftigten enorm gesteigert. Das ist zutiefst ungerecht. Jede geleistete Stunde zählt und muss auch bezahlt werden", forderte Hofmann.

Laut Untersuchungen des Instituts für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB) ist die Zahl der unbezahlten Überstunden im Jahr 2015 zum dritten Mal in Folge angestiegen. Es wurden insgesamt 1,8 Milliarden Überstunden geleistet, davon aber lediglich 816 Millionen Stunden mit Freizeit oder Entgelt abgegolten. 997 Millionen Überstunden wurden dagegen ohne Freizeitausgleich oder Vergütung von Deutschlands Beschäftigten im vergangenen Jahr geleistet. Nach Berechnungen der IG Metall könnten damit rund 600.000 neue Stellen geschaffen werden.

Die IG Metall beteiligte sich mit ihrer Aktion am "Welttag für menschenwürdige Arbeit", zu dem der Internationale Gewerkschaftsbund seit 2008 am 7. Oktober aufruft.

Weitere Informationen und Fotos unter: http://www.igmetall.de/presse

Letzte Änderung: 10.10.2016