Warnstreik Heidelberger Druckmaschinen

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30.03.2006 Der Warnstreik bei der Heidelberger Druckmaschinen AG - ein toller Erfolg! Es waren 4000 Kolleginnen und Kollegen vor dem Tor!

Nach den ersten Arbeitsniederlegungen Anfang März 2006, die als Informationsveranstaltungen zum Lohnrahmen II verstanden wurden, wurde es heute am Donnerstag, 30.03.06 etwas heftiger.

Als die voll besetzten Busse aus dem FEZ, Forschungs-und Entwicklungszentrum mit zahlreichen Fahnen, Transparenten und selbstgefertigten Losungen auf Tafeln auf dem Kundgebungsplatz in Wiesloch eingetroffen waren, füllte sich der Platz vor dem Haupttor ziemlich schnell. Aus allen Werkhallen strömten die Kolleginnen und Kollegen zur Kundgebung. Auch das Medieninteresse war diesmal wesentlich größer als bei früheren Gelegenheiten. Mehrere Rundfunksender und Zeitungsredaktionen berichteten schon vorab über den Warnstreik und dann vom Kundgebungsplatz aus.

Ab jetzt ging es um das gesamte Forderungspaket. In erster Linie um 5% mehr Lohn Gehalt und Ausbildungsvergütung. Aber auf zahlreichen Transparenten und selbst gefertigten Schrifttafeln wurden sowohl die sogenannte Steinkühlerpause, als auch die Weiterführung der VWL eingefordert. Auch zur Umsetzung des ERA Tarifvertrages wurde Stellung bezogen.

Das bisherige Nullangebot der Arbeitgeber wurde auf einigen Transparenten scharf kritisiert. Kollege Rainer Wagner, der Betriebsratsvorsitzender ging nach der Begrüßung der Teilnehmenden auf die guten Zahlen ein, die bei HDM Dank der Leistung der Arbeitnehmer wieder geschrieben werden. Er begründete damit zu Recht, dass für die Beschäftigten die Forderungen der IG Metall mehr als gerechtfertigt sind und auch erfüllt werden können. Unter sehr großem Beifall machte er deutlich, dass wir nicht das letzte Mal hier ständen, um den Forderungen Nachdruck zu verleihen.

Kollege Mirko Geiger, 1. Bevollmächtigter der Verwaltungsstelle in Heidelberg verwies auf die gesamte sehr gute Situation, in der sich HDM zur Zeit bewege. Er zeigte auch auf, dass die vielen tausenden Warnstreikenden, die seit Ablauf der Friedenspflicht bundesweit streikten, dies nicht aus "Jux und Tollerei" täten. Erst recht nicht weil sie nichts besseres zu tun hätten. Auch nicht, weil sie keine Lust zu arbeiten hätten oder ihnen gar das Überleben des Betriebes egal wäre. Die Kolleginnen und Kollegen machen von ihrem Recht auf Warnstreik Gebrauch, weil sie endlich wieder etwas mehr Geld in der Tasche haben wollen, weil sie es brauchen, so Geiger. Er sagte ganz deutlich, dass es ohne Fortführung des Lohnrahmen II Tarifvertrages keinen Abschluss über mehr Geld geben würde.

Eine machtvolle Demonstration um gemeinsam etwas Notwendiges durchzusetzen, so Kollege Peter Sudadse, stellvertretender Betriebsratsvorsitzender bei HDM und Vertrauensleutevorsitzender. Er beendete die Kundgebung mit großem Dank an alle Beschäftigten, die sich an dem Warnstreik beteiligten. Eine gut organisierte, gelungene Kundgebung, die mit einer optimistischen Stimmung zu Ende ging. Dies kam auch in den Interviews der Kolleginnen und Kollegen mit den Vertretern der Medien zum Ausdruck.
Unsere Bilder zeigen: Kollegin Beate Schmitt im Gespräch mit Radio Regenbogen, Ankunft der Busse vom FEZ in Heidelberg mit Kollege Helmut Weber, und von der gesamten Kundgebung.

Letzte Änderung: 21.03.2013