Fließbänder laufen immer schneller
Der Leistungsdruck in den Betrieben nimmt ständig zu. Das ist das Ergebnis einer Umfrage unter Betriebsräten und Vertrauensleuten, die die IG Metall Baden-Württemberg gemacht hat. Daran haben sich 197 Betriebe mit rund 215 000 Beschäftigten beteiligt.
87 Prozent der Befragten stellen eine Erhöhung von Arbeitstempo und zusätzliche Leistungsverdichtung fest; bei 66 Prozent der Befragten lässt sich der erhöhte Leistungsdruck über gestiegene Stückzahlen ablesen. In der Produktion leiden die Beschäftigten unter Leistungsverdichtung: Über 46 Prozent der Befragten stellten fest, dass sich die Arbeitstakte verkürzt haben. Gleichzeitig haben Fließband- und Taktarbeit deutlich zugenommen.
"Im Ergebnis lässt sich ganz eindeutig eine Verschärfung der Leistungsanforderungen ablesen", sagt der baden-württembergische IG Metall-Bezirksleiter Jörg Hofmann. Dass die Arbeitgeber die Bestimmungen des Lohnrahmentarifs II gekündigt haben, sei eine "Provokation der besonderen Art", kritisiert er. Von der Regelung sind etwa 92 000 Beschäftigte im Tarifgebiet Nordwürttemberg/Nordbaden betroffen.
Die Kündigung sei nicht nur ein Angriff auf die bisherigen Erfolge bei der Humanisierung der Arbeit, sondern auch ein Angriff auf die Arbeitszeit. "Da die Erholzeitpause ein Zwölftel der Arbeitszeit ausmacht, würden durch deren Wegfall fast 7700 Arbeitsplätze vernichtet", so Hofmann.
Letzte Änderung: 21.03.2013