Bundesjugendkonferenz der IGM hat getagt

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24.04.2015 Auf der Jugendkonferenz in Willingen haben die 256 Delegierten die Ziele der IG Metall Jugend für die nächsten Jahre beschlossen. Unter anderem soll die Kampagne "Revolution Bildung" weitergehen.

Sauerland - In Willingen hat die alle vier Jahre stattfindende Bundesjugendkonferenz getagt. Kurz vor dem Gewerkschaftstag im Oktober geben die jungen IG Metall ihren Themen noch mal mehr Gewicht.

Die zurzeit laufende Kampagne "Revolution Bildung" soll nach der tarifvertraglichen Umsetzung nun auch dafür sorgen, dass ein Gesetz das Recht auf gute Aus- und Weiterbildung für alle sicherstellt.

Auch die tariflichen Ausbildungsvergütungen sollen langfristig überproportional steigen.
Die IG Metall Jugend stellt sich auf die Seite von Geflüchteten, startet eine Initiative gegen den Rechtsruck in Europa und fordert den Stopp von TTIP und Co.
Das und noch viel mehr haben die 256 Delegierten der Jugendkonferenz der IG Metall in Willingen beschlossen. Insgesamt bearbeiteten sie 109 Anträge und 63 Änderungsanträge.

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Dominik Egbers, Vorsitzender des Ortsjugendausschusses Heidelberg (kurz OJA HD), war ebenfalls unter den 256 Delegierten, und berichtete auf der letzten OJA Sitzung über die Beschlüsse.
Die Frage, warum das Thema "Ausbildungsvergütung" soweit oben auf der Tagesordnung stand, konnte er leicht beantworten: "Auszubildende müssen heutzutage teilweise von ihrer Ausbildungsvergütung eigenständig leben können. Dadurch, dass ganze Landstriche kaum noch attraktive Ausbildungsplätze bieten, sind Umzüge in die nächst größere Stadt schon an der Tagesordnung. Auf diesen Umstand muss nun auch die Ausbildungsvergütung angepasst werden." Zielmarke sind 50 Prozent des sogenannten Facharbeiter-Eckentgelts, mit dem frisch ausgebildete Fachkräfte in den Beruf einsteigen. Das Ziel wurde von den Delegierten der Bundesjugendkonferenz so beschlossen.

Auch sieht Egbers noch Nachholbedarf bei der Umsetzung der bereits in Tarifverträgen umgesetzten Jugend-Forderungen der letzten Jahren: "Bei der 2012 durchgesetzten unbefristeten Übernahme nach der Ausbildung und auch bei der neuen Bildungsteilzeit müssen wir noch einiges tun, dass diese Verträge in noch mehr Betrieben zur Anwendung kommen".

In der Diskussion mit dem Zweiten Vorsitzenden der IG Metall, Jörg Hofmann, kritisierten die Teilnehmer, dass in vielen Betrieben die Interessen der Azubis und jungen Beschäftigten noch zu wenig berücksichtigt würden. Nach wie vor gebe es noch Azubis, die nur befristet oder gar nicht übernommen werden.

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Die Beschlusslage der Konferenz zu den gesellschaftspolitischen Themen kann man so zusammenfassen: gegen Rechts und pro Geflüchtete!

Die Delegierten der Jugendkonferenz sprachen sich klar gegen Faschismus, Rassismus, Homophobie und Rechtspopulismus aus. Sie beschlossen, dass die IG Metall Jugend gemeinsam mit Bündnispartnern eine Initiative gegen den aktuellen Rechtsruck in Europa startet. Sie stellten klar, dass sie Organisationen wie Pegida oder die Alternative für Deutschland (AfD) als gegnerische Organisationen betrachten.

Zugleich stellten sie sich klar hinter Geflüchtete und fordern für sie mehr Teilhabe und ein Recht auf Arbeit.

Die Delegierten der Jugendkonferenz werden von den jungen IG Metall-Mitgliedern in den Verwaltungsstellen vor Ort gewählt, um alle vier Jahre die politischen Ziele der IG Metall Jugend zu setzen. Insgesamt vertreten sie 230 000 Mitglieder bis 27 Jahre, die die IG Metall Jugend zum größten politischen Jugendverband in Europa machen. Und: Anders als andere politische Organisationen gewinnt die IG Metall sogar junge Mitglieder hinzu: rund 26 000 seit der letzten Jugendkonferenz vor vier Jahren - ein Plus von fast 13 Prozent.

Letzte Änderung: 24.04.2015