Betriebliche Gesundheitsförderung lohnt

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17.01.2015 Wer in die Gesundheit seiner Mitarbeiter in­ves­tiert, steigert den Unternehmens­erfolg und spart Kosten. Zusätzlich werden die Prä­ven­ti­ons­maß­nah­men steuerlich gefördert.

Jeder Euro, den ein Unternehmen in die betriebliche Gesundheits­förderung seiner Mitarbeiter investiert, rentiert sich mit zwei bis drei Euro. Zu diesem Ergebnis kommen Kosten-Nutzen-Analysen im Fehl­zeiten-Report 2014 des wissen­schaftlichen Instituts der AOK. Für Unternehmer bedeutet das: Betriebliche Gesundheits­­förderung lohnt sich in jedem Fall. Denn die Mitarbeiter sind leistungs­fähiger, motivierter und fehlen seltener. Und: Wer sich gezielt um die Gesundheit seiner Mitarbeiter bemüht, kann Kosten sparen.

Investitionen in die Zukunft Stefan Hardege und Anne Zimmermann vom Deutschen Industrie und Handels­kammertag (DIHK) haben für den AOK-Fehlzeiten-Report verschiedene Studien zum Thema analysiert. Ihr Fazit: In den vergangenen fünf Jahren ist die betriebliche Gesundheitsförderung in Unternehmen - egal welcher Größe - deutlich wichtiger geworden. Ein Großteil der befragten Firmen plant, gesundheitsfördernde Ausstattung anzuschaffen - oder hat das sogar schon getan. Knapp die Hälfte der befragten Firmen bietet Impfungen und Vorsorgeuntersuchungen an und sensibilisiert Führungskräfte für das Thema. "Ohne die Chefs geht es nicht", schreiben die beiden Forscher in ihrer Analyse.

Durchschnittliche Krankheitstage: 18,5 Allerdings sind die Bemühungen noch lange nicht ausgereizt - das wird mit Blick auf die Entwicklung des Krankenstands deutlich. Im vergangenen Jahr lag er bei 5,1 Prozent, ein leichter Anstieg im Vergleich zum Vorjahr. Im Schnitt waren Versicherte der AOK 18,5 Tage pro Jahr krank. Die häufigsten Gründe dafür: Muskel- und Skelett­erkrankungen, Atemwegs­probleme und Verletzungen.

Betriebliche Gesundheits­förderung wirkt daher am besten, wenn sie verschiedene zukünftig mögliche Krankheitsbilder abdeckt. Beispiele zur konkreten Umsetzung gibt es viele: Die Stadt­verwaltung in Lörrach organisiert einmal wöchentlich Lauftreffs für Anfänger und Fortgeschrittene. Das Unternehmen Moll Marzipan befragt alle drei Jahre die Belegschaft, wie hoch die Zufriedenheit ist und was noch verbessert werden kann. Auf dieser Grundlage werden dann Kurse organisiert, die beispielsweise dabei helfen, Stress abzubauen. Die Versicherungs­kammer Bayern beschäftigt Betriebsärzte und bietet den Mitarbeitern Ernährungs­beratungen sowie den Zugang zu einem betriebseigenen Fitnessstudio an.

Bis zu 500 Euro pro Mitarbeiter und Jahr Was viele Betriebe noch nicht nutzen: Leistungen des Arbeitgebers zur Verbesserung des allgemeinen Gesundheitszustands und der Betrieblichen Gesundheitsförderung, die zusätzlich zum ohnehin geschuldeten Arbeitslohn erbracht werden, sind für die Arbeitnehmer steuer- und damit auch beitragsfrei, soweit sie den Betrag von 500 Euro pro Mitarbeiter und Kalenderjahr nicht übersteigen.

Zu diesen Investitionen gehören Ausgaben für Bewegungsprogramme, Ernährungs­angebote, Suchtprävention und Stressbewältigung. "Bislang kam die Förderung insbesondere Mitarbeitern in größeren Unternehmen zugute", sagen die DIHK-Forscher Hardege und Zimmermann. Dabei eignet sich die Förderung gerade auch für kleine und mittelgroße Unternehmen.

Letzte Änderung: 15.01.2015