Betriebliche Gesundheitsförderung lohnt
Jeder Euro, den ein Unternehmen in die betriebliche Gesundheitsförderung seiner Mitarbeiter investiert, rentiert sich mit zwei bis drei Euro. Zu diesem Ergebnis kommen Kosten-Nutzen-Analysen im Fehlzeiten-Report 2014 des wissenschaftlichen Instituts der AOK. Für Unternehmer bedeutet das: Betriebliche Gesundheitsförderung lohnt sich in jedem Fall. Denn die Mitarbeiter sind leistungsfähiger, motivierter und fehlen seltener. Und: Wer sich gezielt um die Gesundheit seiner Mitarbeiter bemüht, kann Kosten sparen.
Investitionen in die Zukunft Stefan Hardege und Anne Zimmermann vom Deutschen Industrie und Handelskammertag (DIHK) haben für den AOK-Fehlzeiten-Report verschiedene Studien zum Thema analysiert. Ihr Fazit: In den vergangenen fünf Jahren ist die betriebliche Gesundheitsförderung in Unternehmen - egal welcher Größe - deutlich wichtiger geworden. Ein Großteil der befragten Firmen plant, gesundheitsfördernde Ausstattung anzuschaffen - oder hat das sogar schon getan. Knapp die Hälfte der befragten Firmen bietet Impfungen und Vorsorgeuntersuchungen an und sensibilisiert Führungskräfte für das Thema. "Ohne die Chefs geht es nicht", schreiben die beiden Forscher in ihrer Analyse.
Durchschnittliche Krankheitstage: 18,5 Allerdings sind die Bemühungen noch lange nicht ausgereizt - das wird mit Blick auf die Entwicklung des Krankenstands deutlich. Im vergangenen Jahr lag er bei 5,1 Prozent, ein leichter Anstieg im Vergleich zum Vorjahr. Im Schnitt waren Versicherte der AOK 18,5 Tage pro Jahr krank. Die häufigsten Gründe dafür: Muskel- und Skeletterkrankungen, Atemwegsprobleme und Verletzungen.
Betriebliche Gesundheitsförderung wirkt daher am besten, wenn sie verschiedene zukünftig mögliche Krankheitsbilder abdeckt. Beispiele zur konkreten Umsetzung gibt es viele: Die Stadtverwaltung in Lörrach organisiert einmal wöchentlich Lauftreffs für Anfänger und Fortgeschrittene. Das Unternehmen Moll Marzipan befragt alle drei Jahre die Belegschaft, wie hoch die Zufriedenheit ist und was noch verbessert werden kann. Auf dieser Grundlage werden dann Kurse organisiert, die beispielsweise dabei helfen, Stress abzubauen. Die Versicherungskammer Bayern beschäftigt Betriebsärzte und bietet den Mitarbeitern Ernährungsberatungen sowie den Zugang zu einem betriebseigenen Fitnessstudio an.
Bis zu 500 Euro pro Mitarbeiter und Jahr Was viele Betriebe noch nicht nutzen: Leistungen des Arbeitgebers zur Verbesserung des allgemeinen Gesundheitszustands und der Betrieblichen Gesundheitsförderung, die zusätzlich zum ohnehin geschuldeten Arbeitslohn erbracht werden, sind für die Arbeitnehmer steuer- und damit auch beitragsfrei, soweit sie den Betrag von 500 Euro pro Mitarbeiter und Kalenderjahr nicht übersteigen.
Zu diesen Investitionen gehören Ausgaben für Bewegungsprogramme, Ernährungsangebote, Suchtprävention und Stressbewältigung. "Bislang kam die Förderung insbesondere Mitarbeitern in größeren Unternehmen zugute", sagen die DIHK-Forscher Hardege und Zimmermann. Dabei eignet sich die Förderung gerade auch für kleine und mittelgroße Unternehmen.
Letzte Änderung: 15.01.2015