HDM AG: Erneuter Beschäftigungsabbau

Heideldruck

08.10.2014 Vorstand der Heidelberger Druckmaschinen kündigt erneuten Stellenabbau an. Betriebsrat wehrt sich gegen diesen Beschäftigungsabbau.

Auf einer unternehmensweiten Wirtschaftsausschusssitzung der Heidelberger Druckmaschinen AG hat der Vorstand weiteren Beschäftigungsabbau angekündigt und unmittelbar danach in einem Brief alle Belegschaftsangehörigen darüber informiert. Der Betriebsrat hat unmittelbar darauf reagiert.

Im folgenden dokumentieren wir den Wortlaut der Erklärung des Betriebsrates.

Vorstand kündigt erneuten Stellenabbau an.

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

jede Krise hat auch ihre Chance!
Hat der Vorstand bisher eine dieser Chancen genutzt?
Nein! Seit Jahren gibt es nur ein Geschäftsmodell: Schrumpfen und Einschnitte bei den Beschäftigten.

Gestern hat uns der Vorstand über sein geplantes Vorgehen in Kenntnis gesetzt.
Herr Dr. Linzbach kündigt einen erneuten Einschnitt bei den Beschäftigten an: "Diese Zielstruktur wird rund 15 % kleiner sein und sich über alle Bereiche erstrecken". Das heißt, dass alleine im Vorstandsbereich Equipment, in dem etwa 80 % der Menschen in Heidelberg und Wiesloch tätig sind, wieder hunderte von Arbeitsplätzen nach dem Rasenmäher-Prinzip vernichtet werden sollen. Darüber hinaus stehen in vielen anderen Unternehmensbereichen
Arbeitsplätze auf der Streichliste.

Da es uns in unserer Information nicht um Geschwindigkeit, sondern um Inhalte geht, wollen wir euch einige andere unschöne Dinge nicht verschweigen, die der Vorstand in der gestrigen Wirtschaftsausschusssitzung zur Sprache brachte. Zusätzlich zum Stellenabbau fordert er auch Einschnitte beim Leistungsentgelt, will Absicherungsvereinbarungen kündigen und
verlangt mehr Arbeitszeitflexibilität, z.B. durch Samstagsarbeit ohne Zuschläge.

Wir nehmen den Vorstandsvorsitzenden beim Wort: "Schrumpfen ist kein Geschäftsmodell".

Wir werden in den Sondierungsgesprächen, die jetzt stattfinden werden, zukunftsweisende Perspektiven für unsere Standorte anmahnen. Bisher haben wir vom Vorstand nur Ankündigungen gehört, aber keine Strategie gesehen für die Zukunftssicherung unserer Standorte und die Erhöhung der Auslastung, beispielsweise durch alternative Produkte.

Kurzfristiges Profitdenken kann eine langfristige unternehmerische Strategie, die auch in die Zukunft unserer Arbeitsplätze investiert, nicht ersetzen.
Liebe Kolleginnen und Kollegen, sobald konkrete Zwischenergebnisse vorliegen, werden wir euch unverzüglich auf Abteilungsversammlungen informieren.

Euer Betriebsrat Heidelberg/Wiesloch Walldorf

Letzte Änderung: 08.10.2014