Produktionssysteme im Büro

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11.02.2014 Detlef Gerst schreibt über die Herausforderung für den Gesundheitsschutz.

Neue Produktionssysteme haben in den letzten zehn Jahren die Arbeit in der Montage und Fertigung rasant verändert. Die bislang erprobten Gestaltungsansätze werden nun auf die Büroarbeit übertragen: Immer schlanker, immer.

Auch hier wird Arbeit weitgehend standardisiert und nach dem Prinzip von Just-in-time in schnelle und schlanke Gesamtprozesse eingefügt. In diesem Arbeitssystem muss sich jeder dem Arbeitstakt unterwerfen und es dürfen keine Fehler passieren. Die Arbeitskraft hat zu funktionieren, wie ein Rädchen in einem Uhrwerk.

Weiter wird über die Verschlankung administrativer Aufgaben , Verschlankung hochqualifizierter Produkt- und Softwareentwicklung (Lean Administration; Agile Projektmanagement) und Widersprüche über Idealkonzepte und Realität berichtet: Mehr Stressfaktoren, sinkende Widerstandkraft, steigende Gesundheitsrisiken;

In der IT-Industrie wird über die "Shopfloormanagement"-Methodik berichtet: Tägliche Besprechungen vor Ort über den Stand der Bearbeitung, Gründe für Rückstände und über Verbesserungspotenziale. Sie eignen sich auch zur Leistungskontrolle der Beschäftigten.

"Betriebliche Interessenvertreter/innen können die neuen Produktionssysteme im Büro nicht aufhalten. Strategisches Ziel muss deshalb sein, die neuen Produktionssysteme so zu gestalten, dass sie gesundheitliche Potenziale stärken und Stressrisiken mindern."

Quelle: Gute Arbeit, Heft 1/2014, S. 20 - 25.

Letzte Änderung: 11.02.2014