IT-MAGAZIN
Psychischen Erkrankungen auf der Spur
Erstmals hat SAP über eine Betriebsvereinbarung ein Verfahren geregelt, um insbesondere psychischen Erkrankungen entgegenzuwirken.
Künftig sollen regelmäßig Gefährdungsbeurteilungen an den Arbeitsplätzen
durchgeführt werden, um die physischen und psychischen Belastungen zu erfassen und gegebenenfalls zu verringern. Federführend an den Verhandlungen mit dem Arbeitgeber beteiligt waren die engagierten IG Metaller der im
Betriebsrat vertretenen Gruppe "ProMitbestimmung".
"Uns kam es im Wesentlichen auf drei Punkte an. Und die haben wir auch durchsetzen können", berichtet Ralf Kronig. "Unser wichtigster Erfolg ist dabei, dass in unserem wissens- und kopflastigen Unternehmen jetzt die psychischen
Belastungen in den Mittelpunkt rücken. Wir haben es immerhin jährlich mit rund 1000 Kolleginnen und Kollegen zu tun, die vorwiegend
aufgrund von psychischen Langzeiterkrankungen in ihren Beruf wiedereingegliedert werden müssen. Das gibt einen deutlichen Hinweis auf die belastenden Arbeitsbedingungen bei SAP."
Auch dass jetzt gesundheitsförderliche Maßnahmen definiert, budgetiert und ständig überprüft werden müssen, ist für den Betriebsrat ein Meilenstein.
Zudem ist geregelt, dass Gefährdungsbeurteilungen kontinuierlich durchgeführt
werden müssen. "Wir haben es hier nicht mit einer Eintagsfliege zu tun, sondern mit einem ständigen Prozess", so Kronig. "Jetzt hoffe ich, dass alle Verantwortlichen mitziehen, um den enormen Leistungsdruck und die zunehmende
Arbeitsverdichtung und -intensivierung zu begrenzen und zu verringern."
Letzte Änderung: 09.01.2014