Den Beschäftigten des Nutzfahrzeugzulieferbetriebs Haldex in Wieblingen stehen schwere Zeiten bevor. Der Vorstand in Landskrona (Schweden) kündigte im Mai Personalabbau einschließlich Standortverlagerung in Europa an (die RNZ berichtete am 29.5.)

Hartnäckig hielten sich schon seit Februar Gerüchte, wonach Haldex den Standort aus strategischen und Einspargründen bis Ende 2014 schließen oder zumindest stark einschränken will.

Bezeichnenderweise aus Internet-Veröffentlichungen der Haldex-Gruppe am 21. Mai mußte die Belegschaft erstmals offiziell erfahren: Der Vorstand plant einen "Abbau von über 200 Beschäftigten" und eine Verlegung der europäischen Präsenz "von West nach Ost" mittels "Standortschließung". Da die Beschäftigtenzahl in England und Schweden um zusammen knapp 50 ArbeitnehmerInnen reduziert werden soll, deutet dies für Heidelberg (derzeit noch 162 Beschäftigte) auf einen Stillegungsplan hin.

Auch auf einer außerordentlichen Betriebsversammlung gewährte das Unternehmen keine weiteren Informationen. Daher sieht sich der Betriebsrat gezwungen vor Gericht um die Information zu kämpfen. Der Betriebsrat hofft am 6. Juni 2013 um 8.45 Uhr an der Kammer Heidelberg mehr zu erfahren.

Dort wird über eine Klage des Betriebsrats auf Einhaltung der gesetzlich vorgeschriebenen Unterrichtung bei geplanten Betriebsänderungen verhandelt.