1. Mai in Heidelberg
800 Menschen trafen sich auf dem Marktplatz unter dem Motto "Gute Arbeit, sichere Rente, soziales Europa".
Neben zahlreichen Infoständen gab es auch in diesem Jahr wieder ein buntes Programm aus verschiedenen politischen Reden und musikalischen Beiträgen. Der DGB-Kreisvorsitzende Thomas Wenzel begrüßte die Demonstranten und gab mit den Worten "Der 1. Mai ist unser Tag" unmissverständlich zum Ausdruck, dass der Tag der Arbeit, der Kampftag der Gewerkschaften ist. Vor allem prangerte er die niedrigen Löhne an. Noch immer würde zu viel Arbeit zu schlecht entlohnt werden. Arbeit solle so billig werden wie Dreck, so Wenzel.
Im Anschluss forderte die GEW- Kreisvorsitzende Ulrike Noll,als Hauptrednerin die Abschaffung prekärer Beschäftigungsverhältnisse. Es kann nicht sein, dass befristete Arbeitsverhältnisse, Leiharbeit und 450 Euro-Jobs immer mehr den Arbeitsmarkt vergiften, so Noll. Noch immer arbeiten acht Prozent der Beschäftigten im Armuts- und Niedriglohnsektor, dies sei nicht mehr länger hinnehmbar. Ulrike Noll appellierte an die Politik, diesem Trend dringend entgegen zu steuern. Die Einführung eines gesetzlichen Mindestlohns sei eigentlich eine Selbstverständlichkeit und sei die Pflicht einer Bundesregierung diesen einzuführen. Zahlreiche Menschen können von Ihrer Arbeit nicht mehr leben "Armut trotz Arbeiten" ist leider keine Seltenheit mehr, diesem Trend müssen wir entgegenwirken, so Noll.
Unter der Überschrift Soziales Europa sprach Ulrike Noll auch über die alarmierenden Verhältnisse in den Ländern in Südeuropa. Fast 60 Prozent der Jugendlichen seien in Spanien, Griechenland und Portugal arbeitslos. Durch eine falsche Politik der EU und auch der Bundesregierung seien unerträgliche Verhältnisse in Griechenland, Portugal, Italien und Spanien entstanden, kritisierte Noll. Die Krise könne nur gemeistert werden, wenn die Politik mit der Umverteilung von oben nach unten beginnen würde.
Nach kräftigem Applaus waren sich die Anwesenden einig, dass die Würde des Menschen im Mittelpunkt der europäischen Politik stehen müsse.
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Letzte Änderung: 03.05.2013