Warnstreikende machen Druck
An vier Unikliniken in Baden-Württemberg rief ver.di zum ganztägigen Warnstreik auf. Neben Heidelberg war das in Freiburg, Tübingen und in Ulm.
Ab sechs Uhr in der Früh standen die ersten Streikenden im Neuenheimer Feld vor der neuen Krehlklinik mit Transparenten und ver.di Fahnen bei noch ziemlich kühlen Temperaturen zum Streik bereit. Ihre berechtigten Forderungen
nach 6,9 Prozent, mindestens jedoch 250 EU mehr und 100 EU für die Auszubildenden, waren nicht zu übersehen.
Unterstützung gab es von den zum ersten Mal für einen Tarifvertrag streikenden Beschäftigten der Evang. Stadtmission und des Salem.
Bemerkenswert war, dass diese Kolleginnen und Kollegen trotz zweier kurzfristiger einstweiliger Verfügungen, sich nicht am Streik zu beteiligen, mitgestreikt haben.
Dies sollten wir genau beobachten, es könnte ein weiterer Angriff auf das GG verbriefte Streikrecht sein.
Das Medieninteresse nahm bis zum Mittag erstaunlicher Weise sehr zu. SWR und mehrere Tageszeitungen waren auch mit Bildreportern unterwegs.
Peter Erni, ver.di Regionsvorsitzender war gefragter Ansprechpartner.

Nach den ersten Stunden im Freien mit toller Musik, einigen Mitteilungen Reden, wurde der Uni Vorplatz wieder voller. Nach einer Stärkung mit Buletten und Kartoffelsalat, Brötchen und einigen Tassen Kaffee ging es dann zur
Sache.
Sogar ein Kollege des Beamtenbundes hielt eine sehr ausgewogene, aber eindeutige Rede zur Erfüllung der gestellten Forderungen.

Kollege Peter Erni, Regionsvorsitzender Rhein-Neckar von ver.di Irene Gölz, ver.di Bezirk Ba.wü. vor der Menge Kolleginnen und Kollegen, die zeitweise bis auf 1000 angewachsen war.
Die Lautstärke der Kundgebung bei herrlichem Sonnenschein, war entsprechend, etwas laut. Die Stimmung aber sehr gut. Sehr gut war die Beteiligung der Auszubildenden und der jungen Beschäftigten.

Transparente,schön bemalte Plakate und zahlreiche Fahnen mit Forderungen und witzigen politischen Bonmot`s machten aber auf den Ernst der Sache aufmerksam.

Die Kollegin Gabi Oppenheimer, Personalratsvorsitzende des Uniklinikum war in ihren Ansprachen gar nicht mehr so zornig wie in der RNZ einige Tage zuvor zitiert.
Herbert Beck vom Personalrat, ebenso wie Günter Busch von der ver.di Bezirksleitung hoben in ihren kämpferischen Reden mit Witz und Humor vorgertragen, knallhart ihre Erwartungen für die nächste Verhandlungsrunde
hervor.

Der folgende Demonstrationszug zog ab 14 Uhr mit etwa 600 Beschäftigten über die Brücke nach Bergheim, über das alte Klinikgelände, am Bismarckplatz vorbei, durch die Plöck bis zum Friedrich Ebert Platz zur Abschlusskundgebung.

Kollegin Mia Lindemann, seit Tagen umtriebige und nicht zur Ruhe gekommene Kollegin, politische Sekretärin und Organisationstalent gleichermaßen, inspiziert nochmal den Langen Demonstrationszug. Sie ist jetzt ruhig und etwas gelassener, und mit Recht zufriedener bei diesem Erfolgserlebnis.

Der Demozug in der Bergheimerstraße, ein kämpferischer mit Trillerpfeifen höllischen Lärm verbreitender, aber große Aufmerksamkeit erheischender Aufzug. Viel, viel länger als gedacht.

Nach der Ankunft auf dem Friedrich Ebert Platz kurze Ablaufbesprechung der Verantwortlichen von ver.di.
Günter, Mia und Peter.

Bei der Abschlusskundgebung sprachen neben Erich Vehrenkamp, als DGB Vorsitzender in Heidelberg, auch Manfred Hoppe, als 2. Bevollmächtigter der IGM Heidelberg Grußworte und drückten ihre Solidarität mit den
streikenden aus. Manfred machte auf die aktuelle Tarifbewegung der IGM aufmerksam und sprach sich für gegenseitige Unterstützung in Arbeitskämpfen aus.
Scenenapplaus beider Redner machte deutlich, dass sie den Nerv und die Erwartungen der Beteiligten getroffen hatte.

Mit einigen IGM Fahnen wurde von Kolleginnen und Kollegen Pat Klinis, Siggi Schroth und anderen MetallerInnen ihre Solidarität zum Ausdruck gebracht.

Kollegin Irene Gölz, von der ver.di Bezirksleitung bedankte sich nochmals extra bei den Kolleginnen und Kollegen der Evang. Stadtmission für ihre Beteiligung und ihr Eintreten für einen Tarifvertrag.
Der DGB verteilte noch Flugblätter mit dem Programm für den 1. Mai und lädt alle ein sich an der Demonstration und der Kundgebung am 1. Mai auf dem Marktplatz zu beteiligen.
Mia beendete einen langen kämpferischen Tag.
Letzte Änderung: 15.03.2013