Erneut Arbeitsplatzabbau bei Heideldruck

Heidelberger

17.01.2012 Vorstand der Heidelberger Druckmaschinen AG kündigt den Abbau von 2000 Arbeitsplätzen an!

Heute fand bei der Heidelberger Druckmaschinen AG eine außerordentliche Wirtschaftsausschuss-Sitzung statt, an der die Betriebsratsvorsitzenden aller deutschen Standorte teilgenommen haben.

Der Vorstand der HDM AG informierte darüber, dass aufgrund der korrigierten zukünftigen Umsatz- und Ergebniserwartungen der Personalbestand des Unternehmens den Marktgegebenheiten anpasst werden müsse. Trotz der nahenden DRUPA sei dies nur mit einem Stellenabbau möglich. Ziel sei es, so der Vorstand ein EBIT von 150 Mio. EUR im Geschäftsjahr 2014 zu erreichen. Dies sei den Kreditgebern der Heidelberger Druckmaschinen AG zugesagt und müsse unbedingt eingehalten werden.

Insgesamt sollen 2000 Stellen abgebaut werden. Davon 1200 in Deutschland und 800 im Ausland. Die Region Rhein Neckar mit den Standorten Heidelberg und Wiesloch-Walldorf soll dabei die stärksten Einschnitte hinnehmen. Wenn es nach den Planungen des Vorstands geht, sollen ca. 1000 Kolleginnen und Kollegen in Wiesloch-Walldorf und Heidelberg ihren Arbeitsplatz verlieren!

Weitere detaillierte Informationen, bezogen auf Bereiche, wurden in der Wirtschaftsausschuss-Sitzung nicht genannt.

Herr Schreier der Vorstandsvorsitzende der Heidelberger Druckmaschinen AG hat noch vergangenen Freitag in einem Schreiben an alle Mitarbeiter angekündigt, dass es auch um "guten Zukunftsaussichten und neuen Perspektiven" bis Ende des Jahres gehen soll.

Auf solche Aussichten und Perspektiven können die Beschäftigten der Heidelberger Druckmaschinen gut verzichten!

Eine Strategie, bei der Visionen, Innovationen und Mut zu Geschäftsmodellveränderung nicht erkennbar sind, sondern nur die Handschrift der Kreditgeber trägt, raubt den Beschäftigten die Sicherheit von nachhaltigem Wachstum und somit deren Zukunftsaussichten !

Die angespannte wirtschaftliche Lage des Unternehmens wird von den Arbeitnehmervertretern nicht verdrängt. Deshalb werden zeitnah Sondierungsgespräche mit der Geschäftsleitung aufgenommen, um detaillierte Auswirkungen auf einzelne Bereiche zu erfahren. Sobald diese Gespräche stattgefunden haben, werden die Beschäftigten von Betriebsrat und der IG Metall unverzüglich über deren Inhalt informiert werden.

In der Wirtschaftsausschuss-Sitzung wurde dem vollständig anwesenden Vorstand unmissverständlich klar gemacht, dass alternativlose betriebsbedingte Massenkündigungen in "Rasenmäher-Manier" nicht akzeptieren werden und die Beschäftigten sich dementsprechend aufstellen werden.

Letzte Änderung: 15.03.2013