Der demografische Wandel

Vorschaubild

08.09.2011 Ältere Arbeitnehmer werden in Zukunft wieder wichtiger für den Arbeitsmarkt.

Ein jüngste Studie der Bertelsmann-Stiftung fasst die demografische Entwicklung zusammen:

Jüngere Erwerbstätige zwischen 25 und 44 Jahren werden von 2006 bis 2025 um 3,7 Millionnen abnehmen. Im selben Zeitraum nimmt die Zahl der 45- bis 64-Jährigen um 1,4 Millionen Erwerbstätige zu.

Deutlicher können es die Experten nicht sagen: "Ältere Arbeitnehmer werden angesichts der abnehmenden Zahl junger Menschen am Arbeitsmarkt immer wichtiger für die Betriebe. Die Betriebe sind deshalb dafür zu sensibilisieren, diese Altersgruppe intellektuell und fachpraktisch durch passende Qualifizierungsangebote und auch gesundheitlich möglichst lange fit und leistungsfähig zu halten. Perspektivisch werden in stärkerem Maße als bisher ältere Menschen als Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter rekrutiert werden müssen."

Daher ist von den Betrieben eine langfristig angelegte Personalpolitik gefordert, auf die sie sich bereits heute vorbereiten müssen. Áuch SAP muss in alters- und alternsbedingte Arbeitsbedingungen der Beschäftigten investieren, auch wenn Aussagen eines SAP-Personalers, er könne den demografischen Wandel "global ausgleichen", bedrohlich wirken. "Billig und willig" wird nicht reichen.

Sind Fachkräfte wirklich knapp?

Der frühere Berliner DIW-Wissenschaftler und Arbeitsmarktexperte Brenke schreibt in seinem Aufsatz "Fata Morgana Fachkräftemangel", dass es keinen Beleg für ein generell knappes Angebot an Arbeitskräften gibt, da die Löhne und Gehälter kaum gestiegen sind und die Zahl der qualifizieren Arbeitslosen größer ist als die Zahl der offenen Stellen. Der DIW-Experte warnt außerdem vor den vorgeschobenen Klagen von Wirtschaftsverbänden, denn "bei den akademischen naturwissenschaftlich-technischen Berufen ist angesichts des Anstiegs der Studentenzahlen in den kommenden Jahren nicht damit zu rechnen, dass der Bedarf nicht gedeckt werden kann." Auch die Bundesregierung spricht sich dafür aus, dass es momentan keinen allgemeinen und flächendeckenden Fachkräftemangel gibt.

Letzte Änderung: 15.03.2013