Kfz-Handwerk Baden-Württemberg

27.04.2005 2400 Beschäftigte in 49 Betrieben im Warnstreik

In den zur Zeit laufenden Tarifverhandlungen, für die über 55.000 Beschäftigten des baden-württembergischen Kfz-Handwerks, wird das Verhandlungsklima rauer. Wie die IG Metall Bezirksleitung Baden-Württemberg mitteilte, haben sich in den letzten Tagen in 49 Betrieben rund 2.400 Beschäftigte an Warnstreikaktionen gegen die Forderungen der Kfz-Arbeitgeber beteiligt. Schwerpunkte waren unter anderem in der Rhein Neckar Region und Karlsruhe.

Hintergrund der Auseinandersetzungen ist, dass in der laufenden Tarifrunde die Ar-beitgeber der IG Metall einen Forderungskatalog überreicht haben, den Viktor Pas-zehr, Verhandlungsführer der IG Metall, als Gruselkatalog bezeichnete. Hier wird unter anderem eine Einführung der 40-Stunden-Woche ohne Lohnausgleich und eine Reduzierung des Urlaubs- und Weihnachtsgeldes auf 40 Prozent des Mo-natseinkommens gefordert. Zuschläge sollen erst ab 22.00 Uhr bezahlt werden. Wer länger krank ist, soll weniger Urlaub und weniger Urlaubsgeld erhalten.

Nach Berechnungen der IG Metall wäre bei der Einführung einer 40-Stunden-Woche in den Kfz Betrieben jeder 9. Arbeitsplatz überflüssig.

Es scheint, so die IG Metall weiter, dass die Arbeitgeber ihre Forderungen zum Dogma erhoben haben, da sie auch in der zweiten Tarifverhandlung keinerlei Kom-promissbereitschaft zeigten. Auf die Frage des IG Metall Verhandlungsführers, was sie als Tariferhöhungen bieten würden, wenn die IG Metall all ihren Forderungen zustimmt, wurde keine Antwort gegeben.

Die IG Metall geht davon aus, dass es sich hier um ein bundesweit abgestimmtes Vorgehen der Arbeitgeber handelt, da bei den Tarifverhandlungen des Kfz-Handwerk in Nordrhein-Westfalen ähnliche Forderungen der Arbeitgeberseite eingereicht wur-den.

Die Tarifverhandlungen sollen am 28. April 2005 in die dritte Runde gehen.
Die IG Metall Baden-Württemberg kündigte bereits an, dass es bei einem weiteren schleppenden Verlauf der Tarifverhandlungen zu weiteren Aktionen im baden-württembergischen Kfz-Handwerk kommen wird.

Letzte Änderung: 21.03.2013