Eine Perspektive für die Jugend

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09.06.2010 Mit fünf zeitgleichen Veranstaltungen macht sich die IG Metall Baden-Württemberg am 10.06. für ausreichend Ausbildungsplätze, faire Bezahlung und unbefristete Übernahme nach der Ausbildung stark.

Außerdem mobilisiert sie offensiv gegen den Wildwuchs prekärer Beschäftigung. Der landesweite Aktionstag steht unter dem Motto "Show Balls!". In Stuttgart, Rastatt, Offenburg, Aalen und Friedrichshafen werden insgesamt mehrere Tausend Gewerkschafter erwartet um den Forderungen Nachdruck zu verleihen.
"Die Situation am Ausbildungsmarkt verschlimmert sich. Trotz steigender Schulabgängerzahlen sinkt die Zahl der Ausbildungsplätze weiter. Nach einem Minus von sechs Prozent im Jahr 2009 rechnen wir mit einem weiteren Rückgang in diesem Jahr um circa 9 Prozent allein in der Metall- und Elektroindustrie. Es gibt also auch in diesem Jahr nicht genügend Ausbildungsplätze um alle Bewerber zu versorgen. Die Wirtschaft sägt an ihrem eigenen Ast. Denn jeder fehlende Ausbildungsplatz von heute ist die fehlende Fachkraft von morgen", kritisierte IG Metall Bezirksleiter Jörg Hofmann die Arbeitgeber heute in Stuttgart gegenüber Journalisten. Es sei doch blanke Augenwischerei, wenn ständig behauptet würde, es würde genügend Ausbildungsplätze geben. Hofmann: "Jedes Jahr wächst die Zahl derer, die ohne einen Ausbildungsplatz dastehen und in Warteschleifen geparkt werden." Gleichzeitig warnte er davor den jungen Menschen die Perspektiven zu rauben, indem sie immer mehr in prekäre Beschäftigung abgedrängt werden. "Wer überhaupt das Glück hat einen Job zu finden, bekommt nur einen befristeten Vertrag. Viele werden sogar direkt nach der Ausbildung in Leiharbeitsfirmen gesteckt, die sie dann an das Unternehmen ausleihen, in dem sie ausgebildet wurden. Diesem verant-wortungslosen Treiben können wir nicht tatenlos zuschauen."
Auch Lea Marquardt, die Jugendsekretärin der IG Metall Baden-Württemberg sieht die Entwicklungen mit Sorge. "Die jungen Menschen dürfen nicht zu Krisenopfern werden. Sie haben ein Recht auf Perspektive." Dazu gehörten eine ausreichende Zahl von Ausbildungsplätzen, faire Bezahlung und vor allem die Übernahme in dem Betrieb, in dem ausgebildet wurde. "Die Jugend geht für ihre Zukunft auf die Straße. Die IG Metall setzt sich offensiv ein für die Interessen der jungen Generation."
Mit dem Aktionstag am 10. Juni 2010 will die IG Metall ihre Forderungen offensiv, deutlich sichtbar und unüberhörbar in die Öffentlichkeit tragen. Zwischen 15 und 16 Uhr sollen die fünf Veranstaltungsorte hierfür in ein Meer aus gelben Bällen getaucht werden. Auf den Bällen stehen die Forderungen der jungen Menschen, die sie in den letzten Tagen in den Betrieben darauf geschrieben haben.

Letzte Änderung: 16.03.2013