Jubilarfeier 2009 in der Stadthalle
Eine gute Stimmung zur Begrüßung
Der Auftritt eines Kabarettisten noch vor Beginn des "offiziellen" Teils erzeugte eine gelöstere Stimmung beim geladenen Publikum, als dies sonst bei solchen Anlässen der Fall ist. Die Parodie von Literaturpapst Reich-Ranicki und andere durch Gerald Kollek brachte die Jubilare im Saal der Heidelberger Stadthalle sowohl zum Lachen als auch zum Nachdenken.
Die Eröffnung
Mirko Geiger eröffnete dann die Veranstaltung mit einem Blick auf die Vergangenheit und die Gegenwart der wirtschaftlichen Verhältnisse, mit denen sich die Metaller aktuell auseinanderzusetzen haben.
Ein kurzer Ausflug in die vergangenen, gemeinsamen Jahre

Die Festansprache hielt die ehemalige Verdi-Landesvorsitzende Sybille Stamm. Sie war vor diesem hohen Amt Bezirkssekretärin der IG-Metall in Stuttgart. So konnte sie über viele Ereignisse und Auseinandersetzungen, die auch das gewerkschaftliche Leben der Jubilare geprägt haben, aus "erster Hand" berichten. Sybille Stamm ging unter anderem in ihrem Referat auch auf das hohe Gut der Einheitsgewerkschaft ein, also die aus leidvollen Erfahrungen entwickelte deutsche Gewerkschaftsbewegung, die für alle ArbeitnehmerInnen ohne Rücksicht auf deren politische oder weltanschauliche Überzeugung gewerkschaftliche Heimat sein will und sein kann. Dieser Einheitswille hat den Deutschen Gewerkschaftsbund und seine branchenmäßig aufgestellten Einzelgewerkschaften seit der Gründung geprägt und stark gemacht, denn diese Grundausrichtung ist keine "unpolitische" Haltung, sondern bedeutet ganz im Gegenteil eine Bündelung der Arbeitnehmerinteressen. Aber dieser die Parteien übergreifende und den vorhandenen weltanschaulich-politischen Strömungen tolerante Zusammenschluss der ArbeitnehmerInnen ist heute wieder in Gefahr, wenn einzelne DGB-Gewerkschaften innerhalb eines Betriebes in Konkurrenz zueinander auftreten, warnte Sybille Stamm. "Ein Betrieb = eine Gewerkschaft" hat die deutsche Arbeitnehmervertretung stark gemacht und dieser Grundsatz muss deshalb auch weiter in dieser Tradition gelebt werden.
Die Jubilare vertrauen den Stab den Jüngeren an
Sybille Stamm dankte den Jubilaren ausdrücklich für ihre Treue und ihr kritisches Engagement, ohne dass die erreichten Erfolge nicht möglich gewesen wären. Besonders die Arbeitszeitreduzierung stellte sie heraus und machte dabei darauf aufmerksam, dass die Gegenbewegung trotz wachsender Arbeitslosigkeit seit einigen Jahren die damaligen Erfolge unterlaufen habe. In der jetzigen Krise müsse wieder mehr herausgestellt werden, dass allein durch die Einhaltung der 35-Stunden Woche oder durch weitere spezielle Arbeitszeitreduzierungen bereits viele Arbeitsplätze hätten erhalten werden können.
Erfahrungsaustausch, die Grundlage der Gewerkschaft
Nach der darauf folgenden feierlichen Ehrung der Jubilare, die teilweise bereits auf eine 60-jährige Mitgliedschaft zurückblicken können, schloss sich ein gemeinsames Abendessen an, wobei in vielen Gesprächen untereinander auf die vergangenen Erlebnisse noch einmal zurückgeblickt wurde und man es sich einfach mal gut gehen ließ.
Die anhängenden Bilder sind sämtlich Copyright Helmuth Roos.
Letzte Änderung: 16.03.2013