Ausbildungsumlage

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27.10.2004 IG Metall und ver.di dringen auf Verabschiedung der Ausbildungsumlage

Als Reaktion auf die schlechteste Ausbildungsbilanz seit sieben Jahren haben sich die Gewerkschaften IG Metall und ver.di mit einem persönlichen Schreiben an die Bundestagsabgeordneten der Regierungsfraktionen gewandt. Darin werden die Politiker aufgefordert, die auf Eis gelegte Ausbildungsumlage zu verabschieden. "Die Bundesregierung trägt durch den Stopp des Umlagegesetzes Mitschuld an der Ausbildungsmisere", schreiben der stellvertretende ver.di-Vorsitzende Frank Werneke und IG Metall-Vorstandsmitglied Erwin Vitt. Damit sei wieder ein Jahr verstrichen, in dem vielen jungen Menschen eine berufliche Perspektive verwehrt bleibe.

Trotz des zwischen Bundesregierung und Wirtschaft vereinbarten Ausbildungspaktes wurden nach Angaben von IG Metall und ver.di in diesem Jahr 22 600 betriebliche Ausbildungsplätze weniger gemeldet als im Vorjahr. Ein immer größerer Teil der Unternehmen ziehe sich aus ihrer Ausbildungsverantwortung zurück, erklären Werneke und Vitt. Mit Vertröstungen und statistischen Tricks müsse jetzt Schluss sein.

Der Ausbildungspakt könne nur dann ein Erfolg werden, wenn sich mehr Betriebe als bisher an der Ausbildung beteiligten und diejenigen, die sich weigerten auszubilden, zur Kasse gebeten würden. Mit der Verabschiedung des Berufsausbildungssicherungsgesetzes habe der Bundestag die dafür notwendigen Weichen schon gestellt. Jetzt gelte es, den Einspruch des Bundesrates zurückzuweisen, damit das Gesetz zur Ausbildungsumlage in Kraft treten könne.

Letzte Änderung: 21.03.2013