Tarifergebnis bei Textil

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14.10.2004 Tarifvertrag bis zum 30. April 2006; Eckpunkte zu ERA erarbeitet

Nach einem 18stündigen Verhandlungsmarathon hat die IG Metall am Dienstag für die 150 000 Beschäftigten der westdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie einen Tarifabschluss erzielt. Danach erhalten die Beschäftigten im Jahr 2005 vier Einmalzahlungen in Höhe von je 108 Euro, die Auszubildenden vier mal 50 Euro. Ab 1. Januar 2006 steigen die Einkommen und Ausbildungsvergütungen um 1,8 Prozent. Die Laufzeit endet am 30. April 2006.

"Wir haben verhindert, dass die Tarifverträge auf betrieblicher Ebene ausgehebelt werden können", betonte IG Metall-Verhandlungsführer Peter Donath am Dienstag in Niedernhausen. Mit der Forderung nach weiterer Flexibilisierung durch generelle Öffnungsklauseln auf Betriebsebene habe sich die Arbeitgeberseite nicht durchsetzen können. Ergänzende beschäftigungssichernde Regelungen zu den Flächentarifverträgen könnten nach wie vor nur durch die Tarifvertragsparteien vereinbart werden.

Außerdem einigten sich die Tarifvertragsparteien auf die Verlängerung des Alters­teilzeitvertrages bis zum 31. Dezember 2007 und die unbefristete Fortsetzung des Weiterbildungstarifvertrages mit erhöhten Arbeitgeberbeiträgen. Für den Einstieg in ein einheitliches Entgeltsystem (tera) wurde die Erarbeitung von Eckpunkten bis zum 30. September 2006 vereinbart. Donath bezeichnete das Gesamtergebnis als einen tragfähigen Kompromiss, mit dem die Qualifizierung der Beschäftigten verbessert und die Weichen für ein modernes, anforderungsgerechtes Entgeltsystem gestellt würden. Zudem kämen den Beziehern niedriger Einkommen sowie den Auszubildenden die Einmalzahlungen überproportional zugute.

Letzte Änderung: 21.03.2013