Tarifrunde Textil

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01.09.2004 Erhöhung der Entgelte um 3,5 % gefordert

Die IG Metall hat zu Beginn der Tarifverhandlungen für die rund 150 000 Beschäftigten der westdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie eine Erhöhung der Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen um 3,5 Prozent gefordert. "Das ist eine maßgeschneiderte Forderung für die beiden Branchen, die neben der Einkommenserhöhung auch eine qualitative Weiterentwicklung der Tarifverträge enthält", sagte IG Metall-Verhandlungsführer Peter Donath. Zudem strebt die IG Metall die Einführung eines Textil-Entgelt-Tarifes (tera) an, der einen modernen und einheitlichen Rahmen für regionale und branchenspezifische Entgelt-Tarifverträge bilden soll. Außerdem fordert die IG Metall den Ausbau des seit 1997 bestehenden Weiterbildungstarifvertrages sowie die Verlängerung der Tarifverträge über Altersteilzeit, Insolvenzschutz und zur Übernahme Ausgebildeter.

In der Textilindustrie ist die Zahl der bundesweit Beschäftigten von 151 000 im Jahr 1995 auf rund 100 000 in 2003 gesunken, in der Bekleidungsindustrie von 106 000 auf rund 50 000 in 2003. Die Branchen litten zwar an der allgemeinen Konsumschwäche, die dämpfend auf Produktion und Absatz wirke, jedoch nicht unter einem Kostenproblem. Die Erfolge im Export und die sinkenden Importe von Textilien und Bekleidungswaren aus Billiglohnländern seien der Beweis dafür, sagte Donath. Auch der Anteil der Lohnkosten am Umsatz hat sich nach Gewerkschaftsangaben seit 1995 kontinuierlich verringert und beträgt rund 15 Prozent in der Bekleidungs- und 20 Prozent in der Textilindustrie. "Gerade in dieser Branche ist die Kompetenz der Beschäftigten der Schlüssel zum Erfolg. Kompetente Arbeit muss auch gut bezahlt werden", sagte Donath.

Letzte Änderung: 21.03.2013