Weniger Ausbildungsplätze

IG Metall

23.08.2004 Ausbildungsengagement der Metall- und Elektrobranche rückläufig

Die IG Metall hat den Wegfall von 10 000 Ausbildungsplätzen in der Metall- und Elektrowirtschaft als "alarmierend" bezeichnet und den Arbeitgebern mangelndes Engagement beim Ausbildungspakt vorgeworfen. "Die Zahlen zeigen einmal mehr, dass es falsch war, auf die Ausbildungsplatzumlage zu verzichten", erklärte IG Metall-Vorstandsmitglied Erwin Vitt. "Dafür dass die Metall- und Elektroindustrie nach eigenen Berechnungen 250 Millionen Euro im Jahr durch die Zurückstellung des Gesetzes einsparen konnte, ist das magere Ausbildungsengagement dieses Wirtschaftszweiges umso enttäuschender."

Trotz einer verbesserten Branchenkonjunktur zeige der im Juni geschlossene Ausbildungspakt zwischen Arbeitgeberverbänden und der Bundesregierung keine Wirkung, erklärte Vitt. Er verwies dabei auf eine Sonderauswertung der IG Metall zur Berufsberatungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit zur Ausbildungsplatzentwicklung in der Metall- und Elektrowirtschaft in Handwerk und Industrie vom Juli 2004. Demnach hat sich die Zahl der Ausbildungsplätze von 104 500 im vergangenen Jahr auf nur noch 94 000 in diesem Jahr verringert. Mit 135 000 jungen Menschen, die 2004 über die Bundesagentur einen Ausbildungsplatz in der Metall- und Elektrowirtschaft suchten, habe ein deutlicher Überhang an Bewerbern geherrscht. Bedauerlicherweise habe die Branche ihre Bemühungen um mehr Ausbildungsplätze jedoch offenbar eingefroren, stellte Vitt fest.

Als besorgniserregend wertete Vitt die Tatsache, dass immer mehr Jugendliche in berufsvorbereitende Maßnahmen oder in Arbeit abgeschoben würden. In Bildungsmaßnahmen seien mit 12 500 Jugendlichen ein Drittel mehr als im Vorjahr vermittelt worden, bei der Vermittlung in Arbeitsverhältnisse betrage die Zunahme 20 Prozent. "Solche Warteschleifen entlasten zwar die Arbeitslosenstatistik, über kurz oder lang stehen die Jugendlichen jedoch wieder bei der Bundesagentur für Arbeit vor der Tür", sagte Vitt.

Letzte Änderung: 21.03.2013