Stellenabbau nochmals reduziert

Heidelberger Druck - Heidelberg

13.10.2009 Bei Heidelberger Druckmaschinen konnte eine Einigung erzielt werden, die in ihrer Absicherung der finanziellen Besitzstände vorzeigbar ist

Betriebsrat und IG-Metall präsentieren auf 3 Betriebsversammlungen vor über 7000 Beschäftigten das Ergebnis der Verhandlungen. Danach müssen auf Betreiben des Arbeitgebers an den Standorten Heidelberg und Wiesloch noch 970 Beschäftigte die Heidelberger Druckmaschinen verlassen. Unser Ziel, alle Beschäftigten in Arbeit zu halten, konnte vor dem Hintergrund der Auftragslage und der finanziellen Situation bei der Heidelberger Druckmaschinen AG nicht erreicht werden. Jede betriebsbedingte Kündigung ist aus Sicht der IG Metall eine Katastrophe für die Betroffenen und ihre Familien.

Transfergesellschaft

Heidelberger Druck am Bahnhof in Heidelberg

Durch zahlreiche Verhandlungen konnte im jetzt unterschriebenen Ergebnis durch den Betriebsrat mit Unterstützung durch die IG Metall eine Transfergesellschaft vereinbart werden. Diese wird am 01.03.2010 beginnen. Solange sind alle von einer Kündigung bedrohten Beschäftigten noch Mitarbeiter bei den Heidelberger Druckmaschinen (von heute an über 4 Monate). Die vertraglich vereinbarte Transfergesellschaft bietet den Gekündigten die Möglichkeit, eine drohende Arbeitslosigkeit um weitere 12 Monate in die Zukunft zu verschieben.

Die Transfergesellschaft hat die Aufgabe, die Betroffenen zu qualifizieren und innerhalb der 12-monatigen Laufzeit an andere Arbeitsplätze (andere Arbeitgeber) zu vermitteln.

In der Transfergesellschaft selbst erhalten die Betroffenen ca. 90 % des letzten Netto's. Damit können alle, die in die Transfergesellschaft wechseln, von November an gezählt, 16 Monate bei fast gleichen Bezügen aufgefangen werden.

Abfindungen

Neben einer Sozialplanabfindung, die sich durch die Anzahl der Dienstjahre und durch die familiäre Situation individuell errechnet, erhalten alle von einer Kündigung Betroffenen eine tarifliche Abfindung von 13.000.-EUR aus dem vom Unternehmen gekündigten Zukunftssicherungstarifvertrag.

Reduzierung der Kündigungen

Die Zahl der von einer betriebsbedingten Kündigung Betroffenen konnte, durch Reduzierung der Arbeitszeiten für alle Heidelberger Druck Kolleginnen und Kollegen, erheblich verringert werden. Außerdem sind per Tarifvertrag Beschäftigte ab vollendetem 53. Lebensjahr vor einer betriebsbedingten Kündigung geschützt.

Die finanziellen Zugeständnisse für alle HEIDELBERGER, die beschäftigt bleiben, konnten ebenfalls in Grenzen gehalten werden.

Betriebsrat und IG Metall erklärten gemeinsam, dass trotz der finanziellen Absicherung, dies nur die zweitbeste Lösung sein kann. Ziel sei es gewesen, alle Beschäftigten vor betriebsbedingten Kündigungen zu retten, was aber durch die anhaltend schlechte wirtschaftliche Situation nicht möglich war.

Letzte Änderung: 16.03.2013