Druck bei Warnstreiks nimmt zu

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11.02.2004 Bisher über 420.000 Beteiligte an Protestaktionen

Die Warnstreiks in der Metall- und Elektroindustrie haben am Dienstag an Intensität zugenommen. Über 52 000 Beschäftigte aus 121 Betrieben haben sich nach Angaben der IG Metall bis zum Nachmittag (14.30 Uhr) an Warnstreiks und Protestaktionen beteiligt. Damit haben seit Ende der Friedenspflicht über 420 000 Metaller für ihre Tarifforderung demonstriert.

Der Schwerpunkt der kurzfristigen Arbeitsniederlegungen lag am Dienstag in Bayern. Über 30 000 Metaller aus 62 Betrieben beteiligten sich an Warnstreiks. Bei Audi in Ingolstadt folgten 9 500 Beschäftigte dem Aufruf der IG Metall. Bei BMW in Landshut demonstrierten 1 350 Beschäftigte gegen das bisherige Angebot der Arbeitgeber. An einem zweistündigen Warnstreik bei BMW in Regensburg nahmen 3 400 Beschäftigte teil. Allein in Nürnberg kam es zu fünf Kundgebungen am Vormittag, an denen 7 900 Arbeitnehmer aus 39 Betrieben teilnahmen. In Bamberg gingen 3 000 Beschäftigte von drei Bosch-Werken kurzzeitig in den Warnstreik.

Auch in Baden-Württemberg setzten die Metaller ihre Proteste gegen das bisherige Angebot der Arbeitgeber fort. Einen Tag vor der neuen Verhandlungsrunde für den Südwesten beteiligten sich über 10 000 Beschäftigte aus 18 Betrieben. Eine Kundgebung fand unter anderem bei Porsche in Zuffenhausen mit 1 500 Teilnehmern statt. 4 500 Beschäftigte der Heidelberger Druck in Wiesloch versammelten sich zu einer zweistündigen Kundgebung. Bei John Deere in Mannheim gingen 1 380 Beschäftigte der Früh- und Mittelschicht für zwei Stunden in den Ausstand.

In Berlin kam es zu Protestaktionen mit 1 500 Beschäftigten aus acht Betrieben. Belegschaften von Schleicher Elektronik, Auto Systeme und von sechs Siemens-Standorten beteiligten sich an Warnstreiks. Die Metaller zogen mit einem gemeinsamen Demonstrationszug zur Kundgebung in die Nonnendammallee.

Im Saarland beteiligten sich 5 200 Beschäftigte aus neun Betrieben an den Warnstreiks. 4 000 Beschäftigte in Saarlouis legten für zwei Stunden die Arbeit nieder. Betroffen waren die Ford-Werke sowie vier Zulieferbetriebe des Ford-Industrieparks. Weitere Protestaktionen mit insgesamt 1 200 Beschäftigten aus vier Betrieben fanden in Saarbrücken unter anderem bei Halberg Guss statt. In Rheinland-Pfalz legten bis zum Mittag insgesamt 2 100 Metaller aus sieben Betrieben kurzzeitig ihre Arbeit nieder. Bei einem Warnstreik im Pfalz Flugzeugwerk in Speyer gingen 600 Beschäftigte für eine Stunde vor die Werkstore. Bei NSM Löwen-Entertainment in Bingen-Büdesheim beteiligten sich 200 Arbeitnehmer an einem Warnstreik. Am Mittag trafen sich rund 1 000 Beschäftigte von KK+K, König + Bauer und KSB in Frankenthal zu einer Kundgebung. In Hessen traten 1 200 Beschäftigte aus elf Betrieben in den Ausstand. 800 Arbeitnehmer aus acht mittelhessischen Buderus-Betrieben demonstrierten vor dem Buderus-Werkstor in Lollar.

Im Bezirk Küste beteiligten sich rund 1 300 Beschäftigte aus drei Betrieben an Warnstreiks. Bei Airbus in Nordenham versammelten sich 1 000 Beschäftigte vor dem Werkstor. 100 Metaller legten bei Hydro Aluminium Uphusen für eine Kundgebung kurzzeitig ihre Arbeit nieder.

In Niedersachsen und Sachsen-Anhalt nahmen 720 Beschäftigte aus drei Betrieben an Warnstreikaktionen teil. 400 Metaller bei Bosch in Göttingen legten am Morgen die Arbeit nieder. Am Mittag fand ein Warnstreik beim Maschinenbauer Lanico in Braunschweig mit 40 Beschäftigten statt. In Nachterstedt beteiligten sich 280 Arbeitnehmer beim Aluminiumwerk Alcan an einer Kundgebung.

Letzte Änderung: 21.03.2013