Zur Gründung einer ver.di Betriebsgruppe

Gemeinsam sind wir durchsetzungsstärker

08.10.2009 Koordinierung der gewerkschaftlichen Zusammenarbeit ist jetzt bei SAP gefragt

Wir begrüßen es, dass der Gewerkschaftsgedanke bei SAP zunehmende Verbreitung findet. Denn ohne gewerkschaftliche Expertise und Netzwerke der abhängig Beschäftigten ist eine kompetente und nachhaltige Vertretung von Arbeitnehmerinteressen kaum möglich.

Eine neue gewerkschaftliche Gruppe tritt auf

Wie bereits in der Presse gemeldet, wurde jetzt am 5.10.2009 in Walldorf als zweite gewerkschaftliche Gruppe eine ver.di Betriebsgruppe bei SAP aus der Taufe gehoben. Die Gründungsmitglieder waren nicht ganz neu: Es waren u.a. einige Betriebsratsmitglieder, die sich von ihren ursprünglichen, sog. "gewerkschaftsfreien" Listen distanziert und letztendlich zu einer neuen, gewerkschaftsorientierten "Fraktion" zusammengefunden haben.

Die Betriebsratsgründer bei der SAP AG

Die Betriebsratsgründer 2006 - Pro Mitbestimmung

Wir, die IG Metall in Heidelberg, haben die an einer Betriebsratsgründung und an einer professionellen BR-Arbeit interessierten SAP-KollegInnen seit Jahren tatkräftig unterstützt und tun dies bis auf den heutigen Tag. Dies halten wir für erforderlich, weil - wie die Medien ausführlich berichteten - die BR-Gründung am 21. Juni 2006 äußerst turbulent und mit großer Gegenwehr aus einigen Belegschaftskreisen über die Bühne ging. Und das, obwohl die unausweichliche "Normalisierung der SAP", also die Entwicklung vom Newcomer hin zum normalen Industrieunternehmen, unübersehbar war. Wegen der aktuellen Minderheitenposition im Betriebsrat der SAP AG (nur 4 von 37 BR-Mitgliedern) ist eine gewerkschaftliche Unterstützung bei der täglichen Betriebsratsarbeit auch heute noch dringend geboten, um den zahlreichen Aufgaben eines Betriebsrats gerecht werden zu können.

Zusammenarbeit ist gefragt

Die aus dieser historischen BR-Gründung entstandene DGB-Betriebsgruppe SAP "Pro Mitbestimmung" ist der Meinung, dass sich die DGB-Gewerkschaften - wie auch in der Vergangenheit - nicht getrennt, sondern gemeinsam aufstellen sollten. Dies gilt insbesondere für IT-Unternehmen, in denen die Gewerkschaften erst langsam Fuß fassen. Daher ist die DGB-Betriebsgruppe in der SAP AG weiterhin offen für Mitglieder aller acht DGB-Gewerkschaften. So können sie die Interessen der SAP-Kolleginnen und -Kollegen am besten vertreten. Die von der DGB-Betriebsgruppe unterstützte Liste "Pro Mitbestimmung" ist weiterhin auch offen für Kolleginnen und Kollegen, die keiner Gewerkschaft angehören.

Wir gehen davon aus, dass die Gruppe "Pro Mitbestimmung" mit den Kolleginnen und Kollegen der neuen Betriebsgruppe gut zusammenarbeiten werden. Sie kennen einander auch bereits aus der gemeinsamen Betriebsratsarbeit, wo sie sich in inhaltlichen Fragen häufig auf gemeinsame Positionen verständigen konnten und gemeinsam versucht haben, diese gegen die arbeitgeberfreundlichen Mehrheitsfraktionen durchzusetzen - und das durchaus manchmal mit Erfolg.

Siehe hierzu auch FAQ unten in der Linkliste und den Bericht "9 von 10 wollten ihn nicht, aber alle wollen rein".

Letzte Änderung: 16.03.2013