96.000 Arbeitsplätze gefährdet

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30.01.2004 Jörg Hofmann: "Dies ist eine arbeitsmarktpolitische Geisterfahrt"

Nach einer Erhebung der IG Metall Bezirksleitung Baden-Württemberg würde eine flächendeckende Verlängerung der Arbeitszeit um 5 auf 40 Stunden bis zu 96.000 Arbeitsplätze in der Metallindustrie des Landes gefährden.

An der Umfrage haben sich bisher19 Verwaltungsstellen des Bezirkes vom Bodensee über Stuttgart bis zum Rhein-Neckarraum beteiligt.
Erfasst wurden 307 Betriebe mit nahezu 292.000 Beschäftigten. Darunter sind sowohl Großbetriebe wie DaimlerChrysler oder Heidelberger Druck als auch zahlreiche mittelständische Unternehmen. Danach würde nach den Berechnungen der IG Metall eine Rückkehr zur 40 Stundenwoche in diesen Betrieben über 35.000 Arbeitsplätze kosten.

Rechnet man dies auf die 800.000 Beschäftigten der Branche in Baden-Württemberg um, wären dies 96.000 Arbeitsplätze weniger.

Für den Chef der Süd-West-Metaller Jörg Hofmann ist dies eine arbeitsmarktpolitische Geisterfahrt.

Wer angesichts von 338.000 Arbeitslosen und nur 35.000 offenen Stellen einer Arbeitszeitverlängerung das Wort redet, so Hofmann weiter, verabschiedet sich von seiner arbeitsmarktpolitischen Verantwortung. Problematisch sei, so Hofmann, auch die Tatsache, dass sich dies vor allem im produzierenden Bereich niederschlagen würde.

Dass eine Arbeitszeitverlängerung nicht wie von den Arbeitgebern behauptet Arbeitsplätze sichert sondern vernichtet zeige das Beispiel Bosch Leinfelden.
Hier würden bei der von Bosch angestrebten unbezahlten Verlängerung der Arbeitszeit auf 40 Stunden trotzdem 120 Arbeitsplätze abgebaut.

Die IG Metall würde sich von den Arbeitgebern bei diesen Verhandlungen nicht zum Handlanger für die Zerstörung von Arbeitsplätzen und Existenzen machen lassen.

Letzte Änderung: 21.03.2013