Warnstreik der EDS-Informatiker

Warnstreik bei EDS

11.02.2009 "Ausstand der Informatiker" titelte die "Tageszeitung". IG Metall und Verdi hatten gestern bundesweit zu Warnstreiks an den 18 EDS-Standorten aufgerufen

Der Wind wird kälter in der Wirtschaft, dass spüren jetzt auch die Beschäftigten in der IT-Industrie.

Warnstreik

Am Dienstag, 10.2.09, gab es an 14 EDS-Standorten erstmalig einen großen Warnstreik (EDS = Electronic Data Systems). Die KollegInnen wollten sich nicht mehr länger alles gefallen lassen. Insbesondere der geplante rigorose Personalabbau brachte die EDS-MitarbeiterInnen auf die Straße. Mehr und mehr KollegInnen organisieren sich in der Gewerkschaft.

Arbeitsplatzverlust

"Es geht nicht an, dass HP im letzten Jahr enorme Gewinnsteigerungen verbucht und diese jetzt mit maßlosem Personalabbau zusätzlich vergolden will", sagte Gesamtbetriebsrats-Vorsitzende Sabine Bube.

Mehr als die Hälfte der 1.600 Mitarbeiter am Standort Rüsselsheim beteiligten sich an der Protest-Aktion gegen die geplanten Stellenstreichungen. Die Konzernmutter Hewlett-Packard (HP) hatte angekündigt, in Deutschland von den insgesamt 4.200-EDS-Arbeitsplätzen 1.150 zu streichen. Die Standorte in Leuna, Ludwigsburg, Essen, Köln und Wuppertal sollen nach den Plänen ganz geschlossen werden. Im größten deutschen Standort in Rüsselsheim wackelt nach Angaben des Betriebsrats jeder dritte Job.

Electronic Data Systems

EDS (Electronic Data Systems) war 1962 von dem späteren Präsidentschaftskandidaten Ross Perot in den USA gegründet worden. Nach zwölf Jahren unter dem Dach von General Motors wurde das Unternehmen 1996 wieder selbstständig. Im vergangenen Jahr wurde es vom weltgrößten Computerhersteller HP übernommen. Der deutsche Hauptsitz befindet sich in Düsseldorf. EDS Rüsselsheim betreibt unter anderem Rechenzentren und betreut die Netzwerke von großen Kunden wie Vodafone und Opel.

Video

Auf "hr-online.de" gibt es ein Video zum Warnstreik in Rüsselsheim, siehe Linkliste unten

Letzte Änderung: 18.03.2013