Warnstreikwelle rollt an

Vorschaubild

04.11.2008 Warnstreik bei Heidelberger Druckmaschinen und Leica Instruments - Über 3.500 bei der Kundgebung in Wiesloch

Über 3.500 Beschäftigte der Firmen Heidelberger Druckmaschinen AG Werke Heidelberg und Wiesloch sowie Leica Instruments Nussloch versammelten sich am Dienstag, den 4.11.2008 um 9.30 Uhr auf Aufruf der IG Metall während eines Warnstreiks zu einer Kundgebung auf dem Parkplatz vor dem Werk Wiesloch der Heidelberger Druckmaschinen AG.

Peter Sudadse, Vertrauenskörpervorsitzender der Heidelberger Druckmaschinen AG begrüßte die Teilnehmer.

Nach ihm sprach der Betriebsratsvorsitzende der Heidelberger Druckmaschinen AG Rainer Wagner. Er ging sowohl auf die Berechtigung der Forderung in Höhe von 8 % mehr Lohn und Gehalt in der laufenden Tarifrunde als auch auf die Beschäftigungssituation bei der Heidelberger Druckmaschinen AG ein. Er bezeichnete die Forderung in der laufenden Tarifrunde als vollkommen gerechtfertigt und erläuterte dies an verschiedenen Beispielen.

Danach wies er ausdrücklich darauf hin, dass entgegen anders lautender Ankündigungen der Unternehmensspitze derzeit keine betriebsbedingten Kündigungen möglich seien, da der Zukunftstarifvertrag den die IG Metall mit dem Unternehmen geschlossen habe, betriebsbedingte Kündigungen ausdrücklich ausschließe. Dieser sei auch nicht gekündigt.

Auch Mirko Geiger, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Heidelberg und Mitglied der Verhandlungskommission in der Metall- und Elektroindustrie Baden-Württemberg betonte, dass es durchaus gerechtfertigt sei, auch in der derzeitigen Situation 8 % Lohn- und Gehaltssteigerung zu verlangen. Dies sei allein aufgrund der Entwicklung der Einkommen aus Löhnen und Gehältern und der Gewinneinkommen begründet. Es gelte nun die Binnenkonjunktur zu fördern um den Abschwung beim Export entgegenzuwirken.

Danach ging er ebenfalls auf die Situation bei Heidelberger Druckmaschinen AG ein und betonte, dass nach dem Zukunftssicherungstarifvertrag nicht gekündigt werden könne. Dieser sehe vor, das bevor zum Mittel der Kündigung gegriffen werden könne erst sämtliche anderen Maßnahmen, wie Altersteilzeit, Turbo-Altersteilzeit, Abbau von Zeitkonten, Kurzarbeit, Herabsetzung der Arbeitszeit nach dem Tarifvertrag für Beschäftigungssicherung angewandt werden müssen.

Der Tarifvertrag habe bis heute Bestand und sei speziell für solche Situationen wie man sie heute bei der HDM AG vorfindet abgeschlossen worden. Die IG Metall werde diesen Tarifvertrag nicht kündigen. Falls der Vorstand der HDM AG erwäge diesen Tarifvertrag zu kündigen könne dies frühestens zum 30.06.2009 geschehen. Betriebsbedingte Kündigungen könnten dann danach erst frühestens ab dem 01.07.2009 ausgesprochen werden.

Die IG Metall werde sich ihrer Verantwortung jedoch nicht entziehen und Gespräche mit der Geschäftsleitung aufnehmen, um nach Lösungsmöglichkeiten zu suchen.

Die Teilnehmer brachten durch ihren Beifall und gellende Pfiffe aus Trillerpfeifen ihre Zustimmung zum Ausdruck.

Auf mitgebrachten Transparenten wurde fantasiereich die Unterstützung der Entgeltforderung bekundet.

Anhänge:

Podcast Heidelberger

Podcast Heidelberger

Dateityp: Apple QuickTime movie file (ftyp)

Dateigröße: 4948.58KB

Download

Bild 4

Bild 4

Dateityp: JPEG image data, JFIF standard 1.01

Dateigröße: 3020.59KB

Download

Bild 3

Bild 3

Dateityp: JPEG image data, JFIF standard 1.01

Dateigröße: 3279.92KB

Download

Bild 2

Bild 2

Dateityp: JPEG image data, EXIF standard

Dateigröße: 3466.2KB

Download

Bild 1

Bild 1

Dateityp: JPEG image data, EXIF standard

Dateigröße: 3959.57KB

Download

Letzte Änderung: 18.03.2013