Heidelberger bei Funktionärskundgebung
Zwei Busse aus Mosbach, 2 aus Wiesloch, 2 aus Heidelberg und einer aus St-Leon/Rot brachten allein aus unserer Region insgesamt über 250 Metaller(innen) zur Gartenhalle in Karlsruhe. Mehr als 5000 angereiste ArbeitnehmerInnen aus dem gesamten Ländle zeigten ihre große Entschlossenheit, sich für die diesjährige 8 %ige Lohnforderung voll einzusetzen. Alle Redner wurden ausnahmslos mit lang anhaltenden Applaus bedacht. Die Mitglieder war ausgesprochen kämpferisch gestimmt. Sie ließen keinen Zweifel aufkommen: Die IG Metall ist bei einer weiter hinhaltenden Verhandlungstaktik der Arbeitgeberseite willens und auch unmissverständlich in der Lage, den Tarifkampf mittels ausgedehnten Streik durchzusetzen.
Die gewerkschaftliche Tarifforderung ist keine Weisung von oben, sondern sie wird von der breiten Mitgliedschaft nachhaltig unterstützt - dafür war die heutige Karlsruher Demonstration ein eindrucksvoller Beweis.
8 % bei einer Laufzeit von zwölf Monaten
Nachdem durch jahrelange Deregulierungskampagnen und durch globale Verflechtung der Geldströme das letzte bisschen Kontrolle der Finanzmärkte außer Kraft gesetzt wurde, haben die Großbanken mit ihrer unstillbaren Gier gezeigt, dass im Wesentlichen das Glücksspiel die Grundlage ihrer Geschäftspolitik ist. Das Poker-Prinzip "Full house" schlägt "Straße" reicht aber für die Sicherstellung unserer Lebensgrundlage nicht aus. Wer hier, wie der Arbeitgeber Kannegießer neulich sagte, "nicht alle Tassen im Schrank hat" ist wohl eindeutig. Durch die Schuld der Kapitalmarktverantwortlichen stehen wir jetzt vor einer Krise ungeahnten Ausmaßes. Nachdem die Unternehmen vom diesjährigem Aufschwung wie noch nie zuvor profitiert und ungeheure Vermögenswerte von unten nach oben umverteilt haben, wollen sie jetzt als Krönung auch noch durch Lohnzurückhaltung die Binnennachfrage völlig abwürgen. Damit stünden wir vollends vor dem AUS.
Die Unternehmer sollen nicht glauben, dass sie das Platzen der Spekulantenblase nutzen können, um den Arbeitnehmern ihren verdienten Anteil an der vergangenen wirtschaftlichen Entwicklung vorzuenthalten. Die Bruttolöhne sind in den letzten Jahren nicht real gestiegen. Viele Arbeitnehmer mussten Urlaubs- oder Weihnachtsgeld abgeben und unbezahlt mehr arbeiten. Dafür fordern sie nun einen Ausgleich. Es bleibt bei unserer Forderung: Konsequent 8 %.
Stimmungsbilder im Anhang
Im Anhang sind einige Bilder vom heutigen Tag in Karlsruhe zum download bereitgestellt. Die TeilnehmerInnen der großen Kundgebung erwarten, dass die Arbeitgeber zum Auftakt der dritten Verhandlungsrunde an diesem Donnerstag endlich einen verhandlungsfähigen Vorschlag unterbreiten. Alles andere kann eine Streikwelle auslösen.
Das Bild der Haldex-KollegInnen zeigt, wie sie vor dem Einsteigen in den Bus ihr Transparent präsentieren. Sie stellen damit den Zusammenhang zu der Tarifforderung vor 30 Jahren her. Auch 1978 gab's eine 8 % Forderung in der Tarifrunde. Auch damals hatte die Wirtschaft die Tariferhöhungsforderung unmäßig und für die Volkswirtschaft ruinös bezeichnet - wie jedes Jahr. Wenn wir den Arbeitgeber danach fragen würden, wie viel von dem erwirtschafteten Gewinn er freiwillig an die Arbeitnehmer weitergeben würde, wären wir schon lange verhungert.
Letzte Änderung: 18.03.2013