Kundgebung beim Verhandlungspartner
Vor dem Gebäude der Firma Prominent in Heidelberg-Wieblingen fuhren mit 10 Bussen Kolleginnen und Kollegen aus den Firmen ABB, Autz und Herrmann, Borg-Warner, Lisi, Heidelberrger Druckmaschinen Heidelberg und Wiesloch, KS, Lincoln, TI, TRW und einigen anderen, um ihren Unmut darüber zum Ausdruck zu bringen, dass die Arbeitgeberseite einen Abschluss eines Tarifvertrages in den laufenden Verhandlungen zur Altersteilzeit immer noch blockiert. Ihre Forderung kam klar zum Ausdruck: Für 5 % der in den Metallindustriebetrieben Beschäftigten muss es einen Anspruch auf Abschluss eines Altersteilzeitvertrages geben und der Aufstockungssatz auf die Vergütung muß ausreichend sein, damit auch Beschäftigte der unteren Lohngruppen es sich leisten können in Altersteilzeit zu gehen. Demgegenüber wollen die Arbeitgeber den Anspruch auf eine eng begrenzte Beschäftigtengruppe von Schichtarbeitern und auf einen Anteil von höchstens 2 % der Beschäftigten begrenzen.
Mirko Geiger, der Chef der Heidelberger Metaller, sitzt mit am Verhandlungstisch und berichtete von dort, wie gering die Bewegung der Arbeitgeber in der vierten Verhandlung , die bis in den frühen Donnerstag ging, ausfällt. Sie sei praktisch nicht wahrnehmbar. Eine Fortsetzung der Verhandlungen ist für kommenden Montag geplant, wenn sich dann nichts bewege, müsse mit weiteren Warnstreiks gerechnet werden. Er forderte, das dort wo der Gesetzgeber versage, von den Tarifparteien ein verbriefter Anspruch für die Beschäftigten auf vorzeitiges Ausscheiden aus dem Arbeitsleben zu schaffen hätten. Wenn dies von der Arbeitgeberseite nicht gewährt würde müßten die Beschäftigten sich ihr Recht erkämpfen. Er kündigte für den Fall, dass auch beim nächsten Verhandlungstermin am 28.6. kein Abschluß zu erzielen sei weitere Kampfmaßnahmen an.
Der Vertrauenskörpervorsitzende und stellvertretende Betriebsratsvorsitzende der Heidelberger Druckmaschinen AG, Peter Sudadse, stellte dar, dass nach dem Beschluss der Rente mit 67 eine große Anzahl von altersgerechten Arbeitsplätzen zu schaffen sei. Er stellte in Zweifel, ob die Arbeitgeber hierzu willens und in der Lage wären. Er zeigte auf, dass die 1.400 Beschäftigten bei Heidelberger Druckmaschinen, die bisher auch unter Inkaufnahme von Einbußen beim Lohn von der Altersteilzeitregelung Gebrauch gemacht haben, durchaus zufrieden waren und gerne durch ihr früheres Ausscheiden Arbeitsplätze für Auszubildende oder neu einzustellende Kolleginnen und Kollegen frei gemacht hätten. Mit einer Weiterführung der Altersteilzeitregelung können für weitere Arbeitslose ein Beschäftigungsangebot gemacht werden.
Die Betriebsratsvorsitzende der Firma ProMinent Dosiertechnik GmbH, Gabriele Dierolf-Kaiser, zeigte kein Verständnis dafür, dass ihr geschäftsführender Gesellschafter im Verband die ablehnende Haltung einnehme, wo doch im Betrieb selbst die Altersteilzeitregelung genutzt werde und auch bei Vorgesetzten akzeptiert sei. Sie machte deutlich, dass es ohne einen Anspruch auf eine fest definierte Quote von 5 % keine in der Praxis brauchbare Regelung gebe.
Letzte Änderung: 18.03.2013