Gleiche Arbeit - Gleiches Geld

Gleiche Arbeit - gleiches Geld

06.03.2008 Stuttgart/Filderstadt - Die IG Metall geht aktiv gegen den Missbrauch von Leiharbeit in den Betrieben der baden-württembergischen Metall- und Elektroindustrie vor.

Unter dem Motto "Leiharbeit - verhindern, begrenzen, gestalten" wurde heute mit einer Aktionskonferenz in Filderstadt der Startschuss für eine landesweite Kampagne gegeben.

"Leiharbeit drängt sich wie ein Spaltpilz zwischen die Belegschaften. Das können wir nicht akzeptieren", sagte IG Metall-Bezirksleiter Jörg Hofmann vor den rund 150 Konferenzteilnehmern. Er warf den Unternehmen vor, Leiharbeit zu missbrauchen und durch den verstärkten Einsatz reguläre Beschäftigung aus den Betrieben zu verdrängen. "Wir akzeptieren keine Zweiklassengesellschaft in den Betrieben. Flexibilität ist wichtig und richtig, darf aber nicht auf Kosten der Belegschaft ausgetragen werden." Deshalb gelte es in erster Linie Leiharbeit zu verhindern. "Die beste Leiharbeit ist die, die gar nicht erst stattfindet", so Hofmann weiter.

Leiharbeit müsse zu fairen Bedingungen stattfinden, mahnte Detlef Wetzel, der Zweite Vorsitzende der IG Metall. "Leiharbeit darf nicht zu Dumpinglöhnen führen. Der Grundsatz muss lauten: Gleiche Arbeit - Gleiches Geld." Die Leiharbeit müsse auf ihren Ursprung als reine Flexibilitätsreserve zurückgedreht werden, betonte Wetzel. Im vergangenen Jahr sei die Leiharbeit allein in der Metall- und Elektroindustrie um 40.000 gestiegen. Unter Berücksichtigung der Fluktuation betrage sie derzeit 260.000, in der Gesamtwirtschaft 900.000. "Die Unternehmen überziehen beim Thema Leiharbeit. Da können wir nicht tatenlos zuschauen." Deshalb werde die IG Metall mit einer bundesweiten Kampagne gegen die Auswüchse von Leiharbeit angehen und sich für faire Bedingungen einsetzen. "Dabei geht es um spürbare Verbesserungen der Arbeitsbedingungen, einen funktionsgerechten Einsatz, mehr Mitbestimmungsrechte und vor allem um mehr Geld", sagte Wetzel. Gleichzeitig sei die Politik gefordert, Verantwortung zu übernehmen und einen wirksamen rechtlichen Rahmen zu schaffen. "Ungeschützte Prekarität kann kein Leitbild für die Gesellschaft sein", sagte Wetzel. Die IG Metall fordere deshalb von der Bundesregierung die 2004 beschlossenen Änderungen am Arbeitnehmerüberlassungsgesetz (AÜG) wieder zurückzunehmen, da sie zu einer Entgrenzung von Leiharbeit geführt habe.

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Presseerklärung

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Letzte Änderung: 18.03.2013