8. März: Frauentag: "Ich bin mehr wert"

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05.03.2008 Unterschiedliche Bezahlung von gleicher Tätigkeit von Männern und Frauen in den Betrieben an der Tagesordnung.

Mit dem diesjährigen Motto verbinden die IG Metall und ihre Schwestergewerkschaften eine klare Botschaft: Es geht uns um Anerkennung der Würde der Frauen, ohne Unterschied, ob beschäftigt oder zuhause.

Speziell jedoch den beschäftigten Frauen zeigen sich allerdings direkte materielle Ungleichheiten im Erwerbsleben. Die Erwerbstätigkeit von Frauen steigt, leider steigt auch der Einkommensunterschied von Männer und Frauen. Die Entgeltschere geht immer weiter auseinander - zumindest in Deutschland.

Andere EU-Länder sind dem Ziel der Geschlechtergerechtigkeit mit kreativen Maßnahmen, konkreten Zielen und Zeitvorgaben erheblich näher gekommen als die Deutschen. In nahezu allen Industriestaaten haben sich in den vergangenen Jahrzehnten die Einstellungen zur Erwerbstätigkeit von Frauen und zur Kinderbetreuung gewandelt. In Deutschland sind jedoch Frauen im internationalen Vergleich seltener erwerbstätig, seltener Mütter - und noch seltener beides zusammen.

Nach wie vor gilt: In Deutschland haben es Frauen im Berufsleben so schwer wie in kaum einem anderen europäischen Land. Sie verdienen weniger, erreichen selten Führungspositionen, arbeiten kürzer und das häufig unterhalb ihrer Qualifikation.
Die Experten und Expertinnen sind sich hier einig, soll sich die Erwerbssituation von Frauen grundlegend ändern, müssen wir vor allem auf zwei Feldern etwas bewegen:

Zum einen müsste die Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessert werden. Das bedeutet neben verbesserten Kinderbetreuungsangeboten vor allem familiengerechtere Arbeitsbedingungen in der Wirtschaft.

Zum anderen fordern die Frauen dringend wirksamere Regelungen zur Durchsetzung der bestehenden Rechtssprechung, um Fortschritte im Kampf gegen die Diskriminierung am Arbeitsplatz zu erzielen und Geschlechtergerechtigkeit. Bei Bezahlung und beruflichem Aufstieg zu erreichen.

Dazu gehören: Gleiches Entgelt für gleichwertige Arbeit, eine gleichberechtigter Zugang zu allen Ausbildungs- und Arbeitsplätzen, ein existenzsicherndes Einkommen, ein geschlechtergerechtes Steuersystem, die Abschaffung des Ehegattensplittings, eine eigenständige, existenzsichernde Rente von Frauen, ein wirksames Gleichstellungsgesetz für die Privatwirtschaft.
Die IG Metall lädt alle Frauen ein, bei den Gewerkschaften mitzumischen. Nur starke Arbeitnehmerorganisationen bringen uns auf den Weg zur Gleichberechtigung voran.

Letzte Änderung: 18.03.2013