IGM ehrte 580 Mitglieder

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05.11.2007 Jubiläumsfeier in der Stadthalle

Insgesamt kamen 160 Kolleginnen und Kollegen die für 60, für 50, für 40 und für 25jährige Treue zur IG Metall geehrt wurden. Für viele war es bestimmt das erste Treffen nach vielen Jahren, seit sie aus dem Arbeitsleben ausgeschieden sind.

Um so größer war das Hallo und die Freude darüber, sich endlich mal wieder zu sehen und etwas aus früheren Zeiten zu erzählen.

Das begann schon im Foyer beim Empfang mit einem Gläschen Sekt oder Saft. Der erste Höhepunkt war dann die Ausgabe der Urkunden und eines kleinen Präsentes, als Dank für 50, 40 und 25jährige Mitgliedschaft in der Organisation.

Nach der Eröffnung durch Mirko Geiger, dem 1. Bevollmächtigten, spielten und sangen die Gruppe härzBLUUT einige Arbeiterlieder mit aktuellen Texten zur Einstimmung.
Mirko Geiger begrüßte zahlreiche ehemalige und noch aktive Ortsvorstandsmitglieder, besonders aber den Bundestagsabgeordneten der SPD, Lothar Binding.

Mirko Geiger hob hervor, dass die IG Metall insgesamt kurz vor dem Gewerkschaftstag in Leipzig eine positive Bilanz vorlegen wird.
"Die IGM in Heidelberg, ist noch etwas besser aufgestellt, wir kommen durch über 600 neue Mitglieder mit einem kleinem Plus aus dem Jahr 2007, so Geiger".

Der DGB Vorsitzende Stefan Rebmann, rechnete in seiner kurzen Ansprache u. a. mit den negativen Folgen der Globalisierung ab. Er verwies dabei vor allem auf die VerliererInnen, die oft auf der "Strecke blieben". Arbeitslos und oft ohne Chance wieder eine unbefristete
Stelle zu finden, von deren Lohn oder Gehalt die oder derjenige auch anständig leben könne.

"Hartz IV hat dazu geführt, dass viele Menschen trotz langem Erwerbsleben auf die soziale Rutschbahn nach unten geraten, während Manager die Millionenverluste eingefahren und den Abbau tausender Arbeitsplätze zu verantworten haben, mit goldenem Handschlag durch Millionenabfindungen verabschiedet würden" so Rebmann.

Nach seiner Rede zeichnete der DGB Regionsvorsitzende den Kollegen Dieter Barginde aus Mosbach mit der Hans Böckler Medaille aus. Kollege Barginde war viele Jahre Betriebsratsvorsitzender der Fa. Hüller Hille, früher MFD in Mosbach Diedesheim. Dieter ist heute noch ehrenamtlich im Büro Mosbach tätig.

Besonders geehrt wurden dann vor der Bühne die anwesenden 16 Kollegen die 60 Jahre in der IG Metall sind.

Besonders hervorzuheben ist dabei Kollege Heinrich Thönnessen, der am Morgen schon im SWR Kurpfalzradio ein Interview gab, gemeinsam mit seinem Sohn Heinrich Thönnessen jun. der auch schon seit Jahrzehnten in der IG Metall ist.

Kollege Heinrich Thönnessen sen. der 50 Jahre bei Autz&Herrmann arbeitete, vom Lehrling bis er in Rente ging als Werksmeister, sagte auf Nachfragen.
"Mein Sohn der Heiner (inzwischen 58 Jahre)hat nicht nur den Vor-und Nachnamen, sondern auch einen guten Arbeitsplatz als Schlosserlehrling bekommen, obwohl er eigentlich Zimmermann werden wollte. Und weiter, fast alles war richtig was wir gemacht haben, mit und in der IG Metall, als Vertrauensmann und als Betriebsrat. Ich bin stolz darauf, dass der Heiner den gleichen Weg ging, der ist auch schon 43 Jahre bei Autz&Herrmann. Heinrich jun.fügte etwas leiser hinzu "es war nicht immer leicht fast 20 Jahre mit dem Vater im gleichen Betrieb zu arbeiten".

Auf Nachfrage an Kollegin Ilse Retzbach, früher aktive Vertrauensfrau bei der Fa. Schilder Hein, die für 50 Jahre in der IGM geehrt wurde, ob sich das gelohnt habe, erwiederte diese sehr selbstbewusst:

"Aber ja, der Einsatz für andere hat sich auch für mich persönlich gelohnt. Nicht nur in Mark und Pfennig. Ich habe sehr viel gelernt durch das Zusammenwirken unserer Frauengruppe beim Schilder Hein mit den Kolleginnen von Harvester und ABB Stotz. Auch mit Mannheimer Kolleginnen haben wir uns immer wieder zu Seminaren, aber auch zu privaten Wanderungen und geselligem Zusammensein getroffen.
Das ist heute immer noch so. Schau doch mal, da sitzt die Liesel, da die Else und dort die Emmi, also immer noch eine Gemeinschaft".

Frage an Helmut Weber, ebenfalls für 50 Jahre in der IGM geehrt und lange Jahre Betriebsrat bei der Fa. Heidelberger Druckmaschinen AG, seit einem Jahr in Rente.

Du hast Dich immer für "Andere" eingesetzt, im Betrieb und darüber hinaus, war es das wert? bist Du jetzt vergessen?

"Also hör mal, alles hat sich in jedem Fall gelohnt. Ich bekomme immer noch zahlreiche Anrufe von Kolleginnen und Kollegen denen ich helfen konnte. Ich habe sehr viele Seminare für die Organisation gemacht. Vor allem für Schwerbehinderten Vertreter, aber auch A1 u. a. gesellschaftspolitische Seminare für Betriebsräte und Vertrauensleute.
Diese Tätigkeit übe ich jetzt im Unruhestand etwas weniger, aber immer noch aus. Es tut gut zu wissen, dass die Organisation uns Ältere ab und zu noch braucht".

Die Gruppe härzBLUUT brachte immer wieder richtig gute Stimmung in den großen Saal der Stadthalle. Mit ihren Liedern, Sketchen und spontanen Parodien aus der realen Arbeitswelt begeisterten sie die anwesenden MetallerInnen.
Unser herzlicher Dank dafür gaht an: Dr. Frank Misol, Oliver Kuka und Mario Fadani.

Nach dem Schlusswort durch Manfred Hoppe, dem 2. Bevollmächtigten, ging die Veranstaltung mit einem Festessen, etwas Musik und vielen persönlichen Reden unter dem Motto: "Wescht noch damals" zu Ende.

Unser Dank gehört dem Personal der Stadthalle, aber auch allen Beschäftigten der IG Metall, die am guten Ablauf beteiligt waren.

Unsere Bilder zeigen einen Querschnitt der Veranstaltung. (2 Bilder von Helmut G. Roos)

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Letzte Änderung: 20.03.2013