Sparprogramm Airbus

Airbus

19.10.2007 Ulm/Laupheim - Der Airbus-Standort Laupheim ist derzeit nicht von Stellenabbau bedroht - aber es droht ein Verkauf

Die Arbeitnehmervertreter der Beschäftigten am Airbus-Standort Laupheim zeigen sich zwar zufrieden mit der gefundenen Abfindungslösung zur Umsetzung des Sparprogramms "Power8", allerdings stehen die Beschäftigten in Laupheim vor anderen Problemen. Unter dem Begriff "Power8" will das Management des Luftfahrtkonzerns einen massiven Personalabbau umsetzen, hinter dem reine Kostensenkungsziele stecken.

Der vom Konzern zum Verkauf vorgesehene Standort Laupheim sei allerdings von den geplanten Personalabbaumaßnahmen nicht betroffen und sei bis weit in das Jahr 2008 voll ausgelastet, so der Betriebsratsvorsitzende Stefan Hammer.

Betriebsrat und IG Metall hatten in den vergangenen Monaten sogar mit drohenden Personalengpässen zu kämpfen. "Wir haben Monate größter Verunsicherung hinter uns. Das zieht an der Belegschaft nicht spurlos vorüber", so Stefan Hammer. Michael Braun, Geschäftsführer der IG Metall in Ulm meint: "Fluktuation und Abwanderung aufgrund des konzeptionslosen Blindflugs des Managements haben den Beschäftigungsstand auf eine empfindliche Größe abgeschmolzen". Allerdings habe die Standortleitung inzwischen wenigstens dieses Problem erkannt und mit Neueinstellungen auf das aktuelle Problem reagiert.

"Mit den Maßnahmen der letzten Wochen konnte zum Einen das Produktionsprogramm sichergestellt und zum Anderen das Beschäftigungsniveau gehalten werden", so Stefan Hammer.

Als weit wichtiger sehen die Arbeitnehmervertreter allerdings die weitere Gestaltung der Verkaufspläne für den Standort. "Wir brauchen endlich ein Konzept und klare Ansagen, wie das weitere Prozedere aussehen soll", fordert Braun. Entweder müsse Airbus von den Verkaufsplänen abrücken oder es müssten die Bedingungen verhandelt werden, unter denen ein Verkauf stattfinden könne. Als zentrale Punkte hierfür nannte Michael Braun eine Beschäftigungssicherung auf heutigem Niveau, Investitionen in den Standort, Festschreibung von Arbeitspaketen, Erhalt der Tarif- und Sozialstandards und Einbeziehung der Arbeitnehmerseite in die Verkaufsgespräche.

Auch Stefan Hammer zeigt sich inzwischen ziemlich verärgert über das Vorgehen der Konzernspitze. Während in den Medien ständig vom drohenden Verkauf die Rede ist und sich potentielle Käufer in der Öffentlichkeit äußern, hülle sich das Management in Schweigen. "Das verunsichert die Menschen ungemein und ist ein unzumutbares Vorgehen". Ganz abgesehen davon, dass der Betriebsrat in der Planungsphase einzuschalten und umfassend zu informieren ist. Aus Sicht der Arbeitnehmervertreter seinen allerdings Personalmaßnahmen in Laupheim ausgeschlossen, bevor über die Zukunft des Standortes nicht abschließend entschieden sei.

Letzte Änderung: 20.03.2013