Ex-AUB Chef Schelsky weiter in Haft

AUB - Tarnorganisation der Arbeitgeber?

28.08.2007 Im Ermittlungsverfahren gegen den früheren Bundesvorsitzenden der AUB: Oberlandesgericht Nürnberg ordnet Fortdauer der Untersuchungshaft an

Über die Marionetten-Gewerkschaft AUB haben wir bereits mehrmals informiert (siehe Linkliste unten). Dies halten wir auch deshalb für sinnvoll, weil der in Untersuchungshaft sitzende Wilhelm Schelsky mit seiner AUB bei der Beratung einiger SAP-Betriebsratsmitglieder eine gewisse Rolle gespielt hat. Und bei der Frage, wie die neue Betriebsratsstruktur nach der "Verschmelzung" der "SAP Deutschland AG & Co.KG" mit der "SAP SI AG" aus der Sicht des Arbeitgebers aussehen könnte, hat sich auch die SAP AG von der Schelsky-Firma UBUS GmbH juristisch beraten lassen. UBUS steht für "Unternehmens-Beratung Uhr Schelsky" (RA Claudia Uhr ist seit 2000 Mitarbeiterin von Wilhelm Schelsky in der AUB Geschäftsstelle). Grund genug, sich auch als SAP MitarbeiterIn über die "Arbeitsgemeinschaft unabhängiger Belegschaftsangehöriger" (AUB), über ihren schillernden, von der Arbeitgeberseite gesponserten Wilhelm Schelsky und über dessen Verbindungen zum SAP Konzern Gedanken zu machen.

W. Schelsky bleibt in U-Haft

Das Oberlandesgericht Nürnberg hat gestern beschlossen, dass der Ex-AUB Chef Wilhelm Schelsky, der seit Mitte Februar im Gefängnis ist, weiter in Haft bleiben muss. Bereits im Juni hatte die darunter liegende Instanz, das Landgericht Nürnberg-Fürth, eine Beschwerde Schelskys gegen seine Haft verworfen. Dabei kann man den Behörden nicht vorwerfen, dass sie bei der Aufklärungsarbeit untätig waren: Das OLG Nürnberg belegte in diesem Zusammenhang, dass die Staatsanwaltschaft seit Schelskys Verhaftung 70 Durchsuchungsbeschlüsse vollzogen hat und das dabei gesicherte Beweismaterial durch eine besondere Ermittlungsgruppe auswertet. Außerdem wurden bisher schon mehr als 60 Personen zur Sache vernommen.

Weitere Informationen finden sich in der beigefügten Presseerklärung des Oberlandgerichts (siehe Linkliste unten).

Die AUB bleibt intransparent

AUB - Tarnorganisation der Arbeitgeber! Und keiner will was gewusst haben ?

Inzwischen hat die AUB eine neue Satzung beschlossen und einen neuen Vorstand gewählt - allerdings ohne sich von Wilhelm Schelsky loszusagen. Mehr Transparenz sei zwar künftig angesagt - sagte die bisherige kommissarische Leiterin, doch nach außen ist von neuer Transparenz nichts zu spüren. Die Mitgliederversammlung zur Satzungsverabschiedung und zur Neuwahl des Vorstands fand in alter Tradition nicht öffentlich statt, und selbst simple Informationen wurden dort als Geheimnis behandelt. Die sehr abhängige Vereinigung vermeintlich Unabhängiger kann sich eben nicht so schnell ändern.

AUB braucht neue Finanzierungsideen

Am arbeitgeberfreundlichen Konzept dieser sog. Arbeitnehmerorganisation - eine andere Gewerkschaft, unabhängig und ideologiefrei sein zu wollen - hat sich auch nichts geändert. Lediglich der Mitgliedsbeitrag wurde um 50 % angehoben, da die AUB jetzt nicht mehr so leicht heimlich aus den Kassen der Siemens AG bezahlt werden kann, weil das von den Gerichten als eine unzulässige "Minderung des Unternehmensvermögens" gewertet wird. Schließlich müssen sich Aktionäre darauf verlassen können, dass die Unternehmen mit den anvertrauten Geldern wirtschaftliche Ziele verfolgen anstatt demokratische Strukturen und grundgesetzlich geschützte Einrichtungen mittels falsch ausgewiesener "Beratungsgelder" zu bekämpfen (siehe Linkliste ganz unten, Sorgfaltspflicht § 93 Abs.3 Zi.5 des Aktiengesetzes).

Letzte Änderung: 20.03.2013