Haldex-Kampf um Besitzstandssicherung

Haldex-Kampf um Besitzstandssicherung

25.06.2007 Haldex-Kampf um Besitzstandssicherung im Era-Tarifvertrag geht weiter

Seit März 2007 tagt unter Vorsitz eines Freiburger Arbeitsrichters in der Firma Haldex in Heidelberg-Wieblingen eine von der Geschäftsführung angerufene Einigungsstelle zur Umsetzung des Leistungsentgelts beim neuen ERA-Tarifvertrag.

Anlässlich der vierten Sitzung versammelten sich die Beschäftigten am 20. Juni nach der Mittagspause vor dem Betriebseingang (siehe Bild). Laut Siegfried Schroth, IG Metall Heidelberg, und Betriebsratsvorsitzendem Martin Hornung sollen bei Haldex bei sogenannten "Überschreitern" nicht nur Tariferhöhungen auf den ERA-Ausgleichsbetrag angerechnet werden wie in anderen Betrieben.
Das Unternehmen beabsichtigte unter Mißbrauch des Tarifvertrages auch allgemein direkte Entgeltkürzungen. Bei Haldex wurde das Leistungsentgelt am 30.11.2005 durch Regelüberleitung gemäß ERA-Einführungstarifvertrag umgerechnet. Die Geschäftsführung lehnt inzwischen eine Besitzstandssicherung beim Leistungsentgelt ab und will auch den sogenannten "betrieblich ermöglichten Mehrverdienst" (BeM) streichen.

Haldex hat zuletzt eine Umsatzrendite von zehn Prozent ausgewiesen. Die Beschäftigten wehren sich seit eineinhalb Jahren gegen Entgeltverschlechterungen bei ERA. Auch in der Betriebsversammlung am 11.06.07 hatte die Belegschaft heftig protestiert, gegen die von der Geschäftsführung beabsichtigte Streichung von ERA-Bestandteilen beim Leistungsentgelt und dem "BeM", mit insgesamt bis zu 500 Euro im Monat Verlust.

Der Betriebsrat hat mittlerweile am 22.06.07 einen Antrag der Geschäftsführung auf Einführung von einer 3. Schicht in der Montage abgelehnt. 96,1 Prozent der Beschäftigten hatten dies in einer vorherigen geheimen Abstimmung ebenfalls so gefordert. Die Einigungstelle ist auf den 19.Juli.07 vertagt.

Letzte Änderung: 20.03.2013