Auswertung der 1. Mai-Jugendaktion

1. Mai 2007

09.05.2007 Eine Woche nach dem 1. Mai liegt nun die Auswertung der IG Metall-Jugendaktion auf dem Tisch.

Beim 1. Mai hat die Jugend mit einem Stand und einer Postkartenaktion für den Erhalt des Dualen Systems geworben. Allein in den vier Stunden am 1. Mai selbst kamen 175 unterschriebene Postkarten zusammen. Der Ortsjugendausschuss (OJA) Heidelberg will nun auf seiner nächsten Sitzung am 22. Mai 2007 prüfen, ob es sinnvoll ist, diese Aktion auf die ansässigen Ausbildungsbetriebe auszuweiten.
Die Postkarten sollen dann auf geeignetem Wege in die Vorschlagskommission des Bundesbildungsministeriums gelangen und dort klar machen, dass wir nicht bereit sind, ein gutes, qualitativ hochwertiges und europaweit gelobtes Ausbildungssystem kampflos aufzugeben.

Was ist der Grund für so eine Aktion der Jugend am 1. Mai?

Der Ortsjugendausschuss Heidelberg hat beim 1. Mai in Heidelberg auf Vorschläge für die geplanten Veränderungen in der beruflichen Ausbildung aufmerksam gemacht. Im Fokus der Aktion stand ein Vorschlag von Seiten des Bundes Deutscher Arbeitgeber (BDA) und Gesamtmetall, der eine Modularisierung der Dualen Berufsausbildung forderte.

Bei diesem Vorschlag geht es darum, die bisherigen staatlich geregelten 2 - 3 1/2jährigen Ausbildungsberufe zu zerstückeln und nur noch in "Häppchen" auszubilden. Wenn man diesen Vorschlag einmal auf den Ausbildungsberuf Industriemechaniker anwendet, würde dies bedeuten, dass die Auszubildenden in Zukunft nicht mehr den Beruf Industriemechaniker lernen. Die Berufsausbildung für diesen Beruf wird in bis zu 10 einzelnen Modulen (z. B. Montieren, Metallbearbeitung usw.) zergliedert. Wenn man in allen Modulen die Prüfung geschafft hat, entspricht das Ergebnis dem heutigen Berufsabschluss Industriemechaniker.

Der Haken an dem Vorschlag liegt darin, dass die Unternehmen nicht mehr verpflichtet sind, alle für diesen "Berufsabschluss" notwenigen Module auch auszubilden. Wenn nur eines dieser 10 Module vom ausbildenden Unternehmen weggelassen wird, dann hat der oder die Auszubildende keinen gleichwertigen Abschluss und kann sich nur mit den abgeschlossenen Modulen bei anderen Arbeitgebern bewerben. Ob der neue Arbeitgeber dann ebenfalls genau diese Modulkombination, die im ausbildenden Unternehmen vermittelt worden ist, brauchen kann, ist fraglich.

Das Ziel ist klar: Man will die unternehmensbezogene Ausbildung. Alle Fähigkeiten und Kenntnisse, die für den Arbeitgeber nicht von Nutzen sind, lässt man weg und bekommt eine günstige Arbeitskraft in kürzester Zeit. Was mit dem Menschen dann passiert, wenn er oder sie mal den Arbeitsplatz verliert, ist das Problem des/der Betroffenen.

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Letzte Änderung: 20.03.2013