4.000 beim Warnstreikauftakt bei HDM
2. Mai am Standort Wiesloch der Heidelberger Druckmaschinen. Vertrauensleute und Betriebsräte verteilen an den Toren den Aufruf der IG Metall, um 9.00 Uhr die Arbeit nieder zu legen.
Bei strahlendem Sonnenschein strömte nach 9.00 Uhr die gesamte 1. Schicht aus allen Hallen des Werkes in Wiesloch vor das große Tor. Auf zahlreichen Transparenten wurden die Forderungen der IG Metall deutlich zum Ausdruck gebracht. "6,5 Prozent müssen her, sonst geht nichts mehr" und "gutes Geld für gute Arbeit" waren immer wieder zu lesende Losungen.
Mit großem Hallo wurden die ca. 250 Beschäftigten der HDM in Heidelberg begrüßt, die mit 5 Bussen und in einigen PKW angereist waren. Auch sie mit Pfeifen, Fahnen und Transparenten "bewaffnet", um unseren Forderungen lautstark Nachdruck zu verleihen.
Als sich dann die Kolleginnen und Kollegen der Firma Lincoln aus Walldorf in die Kundgebung einreihten, war der Jubel groß. Sie waren nämlich als Demonstration aus Walldorf, ganz in der Nähe, dazu gekommen.
Auch ihre Transparente fanden sehr viel Aufmerksamkeit bei den Vetretern der Medien, ebenso wie die riesige Fahne des DGB Ortskartells aus Eschelbronn.
Kollege Rainer Wagner, Betriebsratsvorsitzender bei HDM, machte in seiner Ansprache deutlich, dass die Unruhe unter den Beschäftigten nicht zu unterschätzen sei. "Wir lassen uns nicht mit einem Butterbrot abspeisen", so Wagner, "oder gar mit einigen Krümeln". Wir wollen für unsere gute Arbeit unseren Anteil am Erfolg haben, so Kollege Wagner weiter. Trillergepfeife und Applaus unterstrichen seine Aussagen.
Als Kollege Mirko Geiger das Wort ergriff, um den bisherigen Stand der Verhandlungen zu schildern, war unter den Warnstreikenden der Unmut über das Arbeitgeberverhalten groß. "Wir sind zu allem bereit", so Geiger. Wir können am 3. Mai bei der letzten terminierten Verhandlungsrunde einen Abschluss herbeiführen, der allen Beteiligten nutzt. Wir können aber auch in Richtung Urabstimmung und längerem Streik gehen. "Es kann doch nicht sein, dass unsere DAX Unternehmen Milliarden Gewinne machen, die von den Kolleginnen und Kollegen erarbeitet werden, und von denen sie so gut wie nichts bekommen sollen!
"Wir wollen nicht unbedingt einen größeren Konflikt, aber wenn er provoziert werden sollte, sind wir auch dazu gut vorbereitet und gut aufgestellt"! So Mirko Geiger zum Schluss.
Das Medieninteresse ging dieses mal weit über die lokale Ebene hinaus.
Neben den Printmedien hatten sich auch ARD und SWR zur Berichterstattung eingefunden, auch, um über weitergehende Aktivitäten aus der Region zu berichten.
"Ein gelungener Warnsstreikauftakt", bedankte sich Rainer Wagner bei allen Beteiligten zur Beendigung der Kundgebung. Die Angereisten aus Heidelberg und den Unterstützern der Fa. Lincoln aus Walldorf galt sein besonderer Dank.
Letzte Änderung: 20.03.2013